der Opferwilligkeit, dank der Hingebung und dem Heldenmut des Proletariats ist sie des Sieges sicher, und schon überall in Europa erschüttert heftig der unabwendbare Zusammenbruch des Zarismus alle Stützen der Reaktion in ihrer Grundlage. Allein das Werk ist nicht vollendet. Wenn die Revolution in den Geistern auch bereits gesiegt hat, so hat sie doch als materielle Tatsache erst nur begonnen. Ehe der russische Sozialismus einen entscheidenden Sieg feiern kann, wird noch das Proletariat monate-, vielleicht jahrelang seinen Kampf fortführen müssen.
In diesem Kampfe, der auch unser Kampf ist, muß das russische Proletariat auf unseren moralischen Beistand und ebenso auf die materielle Unterstützung der ganzen Internationale bauen können.
Auch war es ganz im Sinne unserer Auffassung, daß die Genossen der Vereinigten Staaten durch einen begeisterten Aufruf das Internationale Sozialistische Büro ersucht haben, die angeschlossenen Parteien zu bewegen, diesen historischen Tag, den 22. Januar, festlich zu feiern.
Wir sind der Überzeugung, daß unser Vorschlag überall, wo das sozialistische Bewußtsein wach geworden ist, gewogene Aufnahme finden wird. Daß die Parole also sei:
Am Montag, dem 22. Januar, oder wenigstens am Vorabend (Sonntag), werden alle Vereine aller angeschlossenen sozialistischen Parteien Massenversammlungen abhalten und wo möglich Umzüge veranstalten. Die im Voraus bezeichneten Redner werden an den heroischen Kampf unserer Brüder in Rußland erinnern, und eine Geldsammlung wird veranstaltet, um mit allen Mitteln denen behilflich zu sein, die gegen den Zarismus für die heilige Sache der Freiheit kämpfen. Die Sammlungen sollen an die Zentralorganisation der angeschlossenen Parteien oder an das Internationale Sozialistische Büro übermittelt werden.
Nieder mit der Alleinherrschaft!
Es lebe der internationale Sozialismus!
Das Internationale Sozialistische Büro.
Argentinien: A. Cambier. M. Ugarte. – Australien: H. Dierks. – Böhmen: A. Nemec. F. Soucup. – Bulgarien: G. Kirkow. N. Sakasow. – Dänemark: P. Knudsen. C. M. Olsen. – Deutschland: A. Bebel. P. Singer. – England: H. Hyndman. J. Keir Hardie. – Frankreich: J. Jaurès. E. Vaillant. – Holland: P. Troelstra. H. van Kol. – Italien: E. Ferri. F. Turati. – Japan: Sen Katayama. – Luxemburg: Dr. Welter. – Norwegen: A. Eriksen. Olav Kringen. – Österreich: Dr. V. Adler. F. Skaret. – Portugal: A. Guecco. – Schweiz: O. Rapin. – Schweden: H. Branting. C. Wickman. – Serbien: B. Stoyanovitch. – Spanien: P. Igselias. F. Mora. – Ungarn: E. Garami. J. Weltner. – Vereinigte Staaten: D. de Leon. M. Hillquit.
Das Exekutivkomitee (Belgien):
Eduard Anseele. Émile Vandervelde. Camille Huysmans, Sekretär.[1]
[1] Veröffentlicht in: Archivalische Forschungen zur Geschichte der deutschen Arbeiterbewegung, Bd. 2/V. Die Russische Revolution von 1905–1907 im Spiegel der deutschen Presse. Hrsg. von Prof. Dr. Leo Stern, Berlin 1961, S. 1137 ff. – Siehe auch: Bureau Socialiste International. Comptes Rendus des Réunions Manifestes et Circulaires. Vol. I 1900–1907, Documents Recueillis et Présentis par Georges Haupt, Paris 1969, S. 189 ff.