Rosa Luxemburg Werke [RLW], Berlin 1970ff., Bd. 6, 1. Auflage, Karl Dietz Verlag Berlin 2014, S. 493

https://rosaluxemburgwerke.de/buecher/band-6/seite/493

Resolution des Internationalen Sozialistischen Büros vom 7. Februar 1904 gegen die Verfolgung russischer Sozialisten

[1]

Das Internationale Sozialistische Büro protestiert entschieden gegen die Verfolgungen, denen die russischen Sozialisten in Deutschland seitens der Polizei und der Regierung ausgesetzt sind;

• verurteilt streng die Politik entwürdigender Dienstfertigkeit, durch die sich Deutschland zu einem Instrument des russischen Despotismus erniedrigt;

• beglückwünscht die deutschen und italienischen Sozialisten zu ihrem wirkungsvollen Eintreten für die vom Zarismus verfolgten russischen Genossen;

• verpflichtet die sozialistischen Parteien aller Länder, jede Gelegenheit für den Kampf gegen den Einfluß des Zarismus zu nutzen, der versucht, sich mehr und mehr auf die westlichen Länder auszudehnen und der eine beständige Gefahr für Demokratie und Zivilisation darstellt.[2]

Bureau socialiste international,

Compte rendu des réunions manifestes et circulaires,

Vol. I. Hrsg. von Georges Haupt, Paris 1969, S. 104.

Übersetzung aus dem Französischen erfolgte durch ein Übersetzungsbüro.

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[1] Überschrift der Redaktion.

[2] Die Resolution wurde von Paul Singer, Karl Kautsky, Rosa Luxemburg, Georgi Plechanow, Viktor Adler und Émile Vandervelde vorgeschlagen und in der Sitzung des ISB am 7. Februar 1904 in Brüssel angenommen.