Rosa Luxemburg. Gesammelte Werke Band 1.2
1893 bis 1905
Der Band 1.2 enthält die Berliner Arbeiten Rosa Luxemburgs ab dem Jahre 1900 bis zum Ende 1905. Es sind die Jahre zwischen ihrem 30. und 35. Lebensjahr; in dieser Zeit entstanden keine Monografien – sie lebte als Journalistin und Rednerin und war – nun in Berlin – weiterhin mit Leo Jogiches zusammen. So wie in Zürich traten sie auch hier nicht offiziell als Paar auf.
Inhaltlich geht es in den Texten um die von Rosa Luxemburg abgelehnte Regierungsbeteiligung von Sozialdemokraten – der Anlass war der Eintritt des französischen Sozialisten Millerand in ein bürgerliches Kabinett im Juli 1899 –, um den Kampf der belgischen Arbeiterbewegung um ein demokratisches Wahlrecht (nicht zuletzt durch einen Generalstreik) und um die im Januar 1905 in Petersburg ausgebrochene russische Revolution, die schnell auf die industrialisierten Gebiete im russisch besetzten Teil Polens übergriff. Von bleibender Bedeutung ist Rosa Luxemburgs erste öffentliche Auseinandersetzung mit Lenin in ihrer zweiteiligen Rezension seiner Arbeit »Ein Schritt vorwärts, zwei Schritte zurück« (1904), veröffentlicht in der »Neuen Zeit« unter dem Titel »Organisationsfragen der russischen Sozialdemokratie«. Rosa Luxemburg lehnte Lenins Konzept einer militärisch organisierten »Partei neuen Typus« grundsätzlich ab. Es ist die Phase, in der Rosa Luxemburg zusammen mit Karl Kautsky und in großer Übereinstimmung mit ihm in der deutschen Sozialdemokratie als auch in der europäischen Sozialdemokratie in theoretischen Fragen als unumstrittene Instanz nachgefragt wurde. Weitere Texte aus dieser Periode, vor allem ihre Berichterstattung über die russische Revolution im »Vorwärts«, dessen Chefredakteurin sie Ende 1905 für zwei Monate war, enthält Band 6.
Aus dem Inhalt
- Die sozialistische Krise in Frankreich5
- I Einleitung
- II Die Regierung der republikanischen Verteidigung
- III Die Taktik Jaurèsʼ und der Radikalismus
- IV Die Sozialreformen Millerands
- V Der Fall Millerand und die sozialistischen Parteien
- Intermezzo74
- Die badische Budgetabstimmung77
- I
- II
- III
- Zum französischen Einigungskongreß86
- I
- II
- III
- Nach dem Kongreß98
- Der Parteitag und der Hamburger Gewerkschaftsstreit108
- I
- II
- III
- Der Parteitag und die Budgetbewilligung119
- I
- II
- III
- IV
- Aus dem Nachlaß unserer Meister130
- I
- II
- Parteitag der Sozialdemokratischen Partei Deutschlands vom 22. bis 28. September 1901 in Lübeck142
- I Antrag 94
- II Rede über die Öffentlichkeit der Sitzungen des Parteitages
- III Rede über die Beziehungen der deutschen Sozialdemokratie zur polnischen Partei
- Erklärung146
- Aus dem Nachlaß unserer Meister148
- I
- II
- Resolution über die Wreschener Affäre159
- Der Abschluß der sozialistischen Krise in Frankreich160
- I
- II
- III
- Eine taktische Frage181
- Gleb Uspenski186
- Purzelbäume der Taktik192
- Der dritte Akt195
- I
- II
- Steuerlos204
- Die Ursache der Niederlage208
- Das belgische Experiment212
- I
- II
- III
- Das eigene Kind!220
- Die Wahlergebnisse in Frankreich224
- Und zum dritten Male das belgische Experiment229
- I Zur Antwort an Genossen É. Vandervelde
- II Der Generalstreik
- III Gewalt und Gesetzmäßigkeit
- Martinique249
- Arbeiterbewegung und Sozialdemokratie253
- Ein Problem der Taktik258
- Eine Lex Leipzig262
- Vor Ludwigshafen265
- Keine Lex Leipzig269
- Düsseldorf und Stuttgart271
- Zur Frage des Terrorismus in Rußland275
- I
- II
- Parteitag der Sozialdemokratischen Partei Deutschlands vom 14. bis 20. September 1902 in München281
- I Antrag 128
- II Antrag 91
- III Rede über die Polenfrage283
- IV Persönliche Bemerkung zur Polenfrage
- Der Achtstundentag auf dem Parteitag287
- Aus dem Nachlaß unserer Meister291
- I
- II
- Das Blutbad in Tichorezk. Der materielle Erfolg des Rostower Streiks304
- Dem Andenken des „Proletariat“306
- I
- II
- III
- IV
- V
- VI
- VII
- Stillstand und Fortschritt im Marxismus363
- Karl Marx369
- Parteitag der Sozialdemokratischen Partei Deutschlands vom 13. bis 20. September 1903 in Dresden378
- I Rede über die Frage der polnischen Sonderorganisation
- II Erklärung
- Im Rate der Gelehrten382
- Erklärung391
- Geknickte Hoffnungen394
- Nachträgliches zur Polendebatte403
- Der Sklaventanz in Frankfurt410
- Lassalle und die Revolution417
- Organisationsfragen der russischen Sozialdemokratie422
- I
- II
- Internationaler Sozialistenkongreß vom 14. bis 20. August 1904 in Amsterdam445
- I Protest
- II Rede über die sozialistische Taktik
- Sozialdemokratie und Parlamentarismus447
- I
- II
- Die Politik der „Blocks“456
- Aus dem literarischen Nachlaß von Karl Marx462
- I
- II
- III
- Die Revolution in Rußland477
- Nach dem ersten Akt485
- Die Revolution in Rußland491
- Das Problem der „hundert Völker“494
- Die Revolution in Rußland500
- I
- II
- Die Revolution in Rußland509
- I
- II
- III
- Terror519
- Der Bittgang des Proletariats523
- Eine Probe aufs Exempel528
- Rezension533
- Im Feuerscheine der Revolution537
- In revolutionärer Stunde: Was weiter?541
- In revolutionärer Stunde: Was weiter?554
- I
- II
- Gegen sozialdemokratische Juliane573
- Sozialdemokratische Juliane578
- Die Debatten in Köln580
- I
- II
- Die kommenden Männer in Rußland587
- Russische Parteistreitigkeiten592
- Parteitag der Sozialdemokratischen Partei Deutschlands vom 17. bis 23. September 1905 in Jena595
- I Rede über das Verhältnis von Partei und Gewerkschaften
- III Bemerkung
- Die Hetzer an der Arbeit605
- Eine maßlose Provokation610
- Eine Haupt- und Staatsaktion615
- Die Lösung der Frage619