Rosa Luxemburg Werke [RLW], Berlin 1970ff., Bd. 1.2, 7., überarbeitete Auflage, Karl Dietz Verlag Berlin 2000, S. 462

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Aus dem literarischen Nachlaß von Karl Marx

Theorien über den Mehrwert. Aus dem nachgelassenen Manuskript

„Zur Kritik der politischen Ökonomie“ von Karl Marx, herausgegeben von Karl Kautsky, Bd. I: Die Anfänge der Theorie vom Mehrwert bis Adam Smith, Stuttgart 1905.

Bald ist ein Vierteljahrhundert seit dem Tode von Karl Marx ins Land gegangen, und immer noch ist die Fundgrube seiner gewaltigen Gedankenarbeit nicht erschöpft. Das wissenschaftliche Werk, das Marx in der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts begonnen, speist noch das 20. Jahrhundert, und – man muß es bekennen – seit den ersten Geistesprodukten des jungen Genies, wie sie uns Mehring in seinem „Nachlaß“[1] jüngst wieder lebendig vor die Augen geführt, bis zu dem soeben erschienenen letzten nichtveröffentlichten Werke, das uns Kautsky darbietet, ist nichts auf dem Gebiete der Nationalökonomie, ja der Sozialwissenschaften überhaupt erschienen, was an Tiefe und Universalität der Gedanken neben diese Arbeiten gestellt werden könnte. Der tote Marx ist es immer noch, der dem kämpfenden Proletariat der Welt die fruchtbarsten neuen Anregungen und leitenden Gedanken hinwirft, und der tote Marx ist es immer noch, der als ein Lebender unter den Larven der bürgerlichen Sozialwissenschaft mit siegreichem Lächeln wandelt. Zwar sind es – wie uns Kautsky in der Vorrede mitteilt – rein äußere, zufällige Umstände, die zuerst Engels und dann Kautsky selbst verhindert haben, das bereits Anfang der 60er Jahre

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[1] Aus dem literarischen Nachlaß von Karl Marx, Friedrich Engels und Ferdinand Lassalle. Herausgegeben von Franz Mehring. Bd. I: Gesammelte Schriften von Karl Marx und Friedrich Engels. Von März 1841 bis März 1844, Stuttgart 1902. (Siehe dazu S. 130–141.)