Rosa Luxemburg. Gesammelte Werke Band 3
Juli 1911 bis Juli 1914
Der Band 3 enthält die Arbeiten Rosa Luxemburgs von Juli 1911 bis zum Vorabend des Ersten Weltkriegs im Juli 1914. Es sind die Jahre zwischen ihrem 41. und 44. Lebensjahr. Sie lebte weiterhin als Journalistin, Rednerin und im Wintersemester als Dozentin an der SPD-Parteischule. Die Beziehung zu Kostja Zetkin endete im Sommer 1912, im ersten Halbjahr 1914 begann sie eine neue mit ihrem Anwalt Paul Levi.
1912 hatte sich Rosa Luxemburg ihrer eigentlichen Profession zugewandt: der Nationalökonomie. Sie schrieb das Buch »Die Akkumulation des Kapitals« (1913, in Band 5 der Gesammelten Werke). Politisch blieb das zentrale Thema wie schon in den Jahren zuvor die Auseinandersetzung mit dem Instrument des politischen Massenstreiks. Daneben schob sich die immer größer werdende Kriegsgefahr in den Vordergrund. So war ab Herbst 1913 der Kampf gegen den Militarismus das alles beherrschende Thema. Rosa Luxemburg erhielt wegen ihrer Agitation eine erneute Anzeige und wurde zu einem Jahr Haft verurteilt, die sie aber erst 1915/16 antreten muss. Es ist die Phase, in der sich die Entfremdung Rosa Luxemburg von Karl Kautsky und der deutschen Sozialdemokratie vollständig ausprägte. Seit 1912 hatte Luxemburg von der sozialdemokratischen Presse kaum noch Aufträge erhalten. Zusammen mit Franz Mehring und Julian Marchlewski gründete sie daraufhin eine eigene Pressekorrespondenz, die zweimal wöchentlich erschien und den Presseorganen fertige Artikel anbot, die gegen Vergütung nachgedruckt werden durften. Weitere Texte aus dieser Periode enthält Band 7/2.
Aus dem Inhalt
- Um Marokko5
- Friedensdemonstrationen12
- Die Marokkokrisis und der Parteivorstand18
- Marokko21
- Kleinbürgerliche oder proletarische Weltpolitik?26
- Unser Marokkoflugblatt32
- Wieder Masse und Führer37
- Zur Erwiderung43
- Parteitag der Sozialdemokratischen Partei Deutschlands vom 10. bis 16. September 1911 in Jena45
- I Antrag zur Marokkoresolution
- II Begründung des Antrages zur Marokkoresolution
- III Rede gegen die Passivität des Parteivorstandes in der Marokkokrise
- IV Verteidigung gegen persönliche Angriffe
- Resolution über die Lebensmittelteuerung57
- Dem Weltkrieg entgegen. Rede am 7. Oktober 1911 in Stuttgart58
- Das Marokkoabkommen im Reichstag66
- Die politische Lage und die Sozialdemokratie. Rede am 1. Dezember 1911 in Leipzig70
- Rede am 18. Dezember 1911 im I. Berliner Reichstagswahlkreis80
- Bemerkung zum „Vorwärts“-Bericht über die Rede am 19. Dezember 1911 im I. Berliner Reichstagswahlkreis83
- Im Asyl84
- Was nun?91
- 1. Die neue Situation
- 2. Unsere Aufgaben
- Unsere Stichwahltaktik100
- I
- II
- III
- IV
- Unser Wahlsieg und seine Lehren. Rede am 1. März 1912 in Bremen124
- Eine Verteidigung oder eine Anklage?134
- I
- II
- Märzenstürme146
- Rede am 31. März 1912 in der Generalversammlung des Verbandes sozialdemokratischer Wahlvereine Berlins und Umgegend152
- Frauenwahlrecht und Klassenkampf159
- Schlag auf Schlag166
- Blinder Eifer173
- Diskussionsbeitrag in der Sitzung des Internationalen Sozialistischen Büros am 28. Oktober 1912177
- Karl Marx178
- Tolstois Nachlaß185
- Der Maigedanke auf dem Vormarsch191
- Das belgische Experiment195
- I
- II
- III
- Nach 50 Jahren208
- Die weltpolitische Lage. Rede am 27. Mai 1913 in Leipzig-Plagwitz212
- Lassalles Erbschaft220
- Unsere Aktion gegen die Militärvorlage225
- I
- II
- Die zweite Lesung der Wehrvorlage234
- Der „Vorwärts“ und die Milizforderung238
- Diskussionsrede zum Massenstreik am 10. Juni 1913 in einer Parteiversammlung in Wilmersdorf240
- Zur Tagesordnung des Parteitags242
- Taktische Fragen246
- I
- II
- III
- Der politische Massenstreik. Rede und Schlußwort am 22. Juli 1913 im 1V. Berliner Reichstagswahlkreis259
- Die Reichstagsfraktion und die Militärvorlage267
- I
- II
- III
- IV
- V
- VI
- Zu dem Riesenkampf in Łódź291
- Resolution zum politischen Massenstreik296
- Der Riesenkampf in Łódź298
- Das Offiziösentum der Theorie300
- I
- II
- III
- IV
- Die Massenstreikresolution des Parteivorstands322
- Parteitag der Sozialdemokratischen Partei Deutschlands vom 14. bis 20. September 1913 in Jena328
- I Antrag zur Resolution über den politischen Massenstreik
- II Rede über die Taktik der Sozialdemokratie
- III Rede zur Steuerfrage
- IV Zusatzantrag zum Fall Radek
- V Begründung des Zusatzantrags zum Fall Radek
- Nach dem Jenaer Parteitag343
- I
- II
- Erklärung354
- Forderungen an die Preßkommission der „Leipziger Volkszeitung“355
- Zur Spaltung in der sozialdemokratischen Dumafraktion356
- Ankündigung der „Sozialdemokratischen Korrespondenz“358
- Bemerkung zur Sitzung des Internationalen Sozialistischen Büros am 13. und 14. Dezember 1913 in London360
- Arbeitslos!363
- Die Bilanz von Zabern367
- Um das Koalitionsrecht372
- Die künftige Revanche376
- Die alte Programmforderung380
- Noch eine Lehre von Zabern385
- Der gelbe Sklaventanz389
- Mücken und Elefanten393
- Verteidigungsrede am 20. Februar 1914 vor der Frankfurter Strafkammer395
- Rede am 22. Februar 1914 in der Protestversammlung gegen die Verurteilung Rosa Luxemburgs in Frankfurt am Main407
- Die Proletarierin410
- Diskussionsbeitrag und Schlußwort am 7. März 1914 in der Protestversammlung gegen die Verurteilung Rosa Luxemburgs in Freiburg i. Br.414
- I
- II
- Die andere Seite der Medaille426
- Zweierlei Maß430
- Fünfundzwanzig Jahre Maifeier435
- „Nicht zuständig“439
- Über Militarismus und Arbeiterklasse. Rede am 12. Mai 1914 im V1. Berliner Reichstagswahlkreis443
- Zwischen Hammer und Amboß446
- Imperialismus. Rede am 19. Mai 1914 in einer Versammlung des sozialdemokratischen Wahlvereins Charlottenburg450
- Zum preußischen Wahlrechtskampf452
- Nochmals der preußische Wahlrechtskampf456
- Antrag zur Aktivierung des Parteilebens459
- Die Baseler Aktion460
- Rede am 14. Juni 1914 auf der 3. Generalversammlung des Verbandes sozialdemokratischer Wahlvereine Berlins und Umgegend464
- Ein Schritt vorwärts467
- Gegen die Vertagung des Prozesses. Rede am 3. Juli 1914 im Prozeß vor dem Berliner Landgericht471
- Die verkehrteste Taktik473
- Der Friede, der Dreibund und wir476