Ankündigung der „Sozialdemokratischen Korrespondenz“
[1]Berlin, 17. Dezember 1913
Werte Genossen!
Die Unterzeichneten haben sich entschlossen, ihre journalistischen Arbeiten der Parteipresse zur Verfügung zu stellen, indem sie vom 1. Januar 1914 eine Zeitungskorrespondenz herausgeben.[2]
Die Korrespondenz soll wöchentlich drei Leitartikel von uns bringen, eine Wirtschaftliche Wochenschau und daneben auch Entrefilets.
In den Leitartikeln sollen die laufenden Fragen der inneren und auswärtigen Politik behandelt werden, daneben die Fragen der sozialdemokratischen Taktik. Gelegentlich werden sie Buchbesprechungen gewidmet sein, besonders wird F. Mehring Neuerscheinungen aus der Parteigeschichte behandeln.
Die Wirtschaftliche Wochenschau wird J. Karski in der gleichen Weise behandeln, wie er es bisher in der „Leipziger Volkszeitung“ getan. Es soll keine trockene Chronik der wirtschaftlichen Vorgänge sein, sondern es kommt darauf an, den Leser an der Hand einzelner Ereignisse des wirtschaftlichen Lebens auf die Zusammenhänge des kapitalistischen Getriebes hinzuweisen, an aktuellen Beispielen die Marxsche Auffassung zu erläutern. Doch soll der Umfang auf 150 bis 175 Zeilen reduziert werden, um diese Wochenschau auch kleineren Blättern zugänglich zu machen.
Von einem Abonnement auf die Korrespondenz sehen wir vorläufig ab, so daß nur der Abdruck der einzelnen Artikel honoriert zu werden
[1] Redaktionelle Überschrift.
[2] Die von Julian Marchlewski, Franz Mehring und Rosa Luxemburg herausgegebene „Sozialdemokratische Korrespondenz“ erschien dreimal wöchentlich. Ab Januar 1915 erschien nur noch einmal wöchentlich die „Wirtschaftliche Rundschau“ Marchlewskis, die mit der Nr. 144 am 13. Mai 1915 ebenfalls eingestellt wurde.