Um das Koalitionsrecht
Als Casimir Périer, der Großvater, im November 1831 in der Pariser Kammer der alarmierten Bourgeoisie über den ersten großen Klassenkampf des Kontinents, über den Aufstand der Seidenweber in Lyon[1], berichtete, sagte er so ungefähr: Meine Herren, Sie können ruhig sein! Bei den Vorgängen in Lyon ist nichts von Politik zum Vorschein gekommen. Es war nur ein Krieg derjenigen, die nichts zu verlieren haben. – Der Hohepriester der Kapitalrenten unter dem jungen Bürgerkönigtum begriff noch nicht den inneren historischen Zusammenhang, das Zwillingsverhältnis zwischen dem ökonomischen Kampf und dem politischen Kampf des modernen Proletariats. Er begriff nicht, was im Jahre 1847 das Kommunistische Manifest in den Worten formuliert hat: Jeder Klassenkampf ist ein politischer Kampf, und was ein Menschenalter später die preußische Polizeiweisheit in ihrer stupiden Weise ebenso klassisch durch den Mund Puttkamers verkündete: Hinter jedem Streik lauert die Hydra der Revolution.
Die bürgerliche Gesellschaft wendete sich denn auch instinktiv von ihrer Geburtsstunde an gegen das Koalitionsrecht der Arbeiter mit allen Machtmitteln einer brutalen Klassenherrschaft. Gefängnis, Zuchthaus, Deportation bedrohten in England fast 80 Jahre lang – von 1799 bis 1875 – jeden Arbeiter, der andere „nötigte, einschüchterte, belästigte, behinderte“, d. h. an die Solidarität seiner Arbeitskollegen im Kampf um
[1] Im November 1831 waren die Seidenweber von Lyon während eines Lohnkampfes von bürgerlichen Nationalgardisten provoziert und gezwungen worden, zu den Waffen zu greifen. Nach dreitägigem bewaffnetem Kampf hatten sich die Arbeiter der Stadt bemächtigt. Da die Aufständischen jedoch weder eine selbständige politische Organisation besaßen noch Verbindung zu den Arbeitern anderer Städte unterhielten und auch die politische Macht in Lyon nicht übernahmen, konnte der Aufstand am 3. Dezember von Militär niedergeschlagen werden.