Rosa Luxemburg Werke [RLW], Berlin 1970ff., Bd. 6, 1. Auflage, Karl Dietz Verlag Berlin 2014, S. 169

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Wiedererscheinen sozialistischer Zeitungen in Italien

[1]

Daß der Belagerungszustand nicht die sozialistische Bewegung zu vernichten vermocht hat, beweist das zahlreiche Wiedererscheinen sozialistischer Blätter. In Mailand erscheint vom 25. Sept[emper] an wieder „La Lotta di Classe“ (Der Klassenkampf); in Monza: „Il Lavoratore“ (Der Arbeiter). In Colle di Val d’Elsa nimmt das tapfere Wochenblatt „La Martinella“ (Das Hämmerchen) den Kampf neuerdings auf; in Catania wird ein Wochenblatt „Il Popolo“ (Das Volk) gegründet! In Foggia soll ein Wochenblatt erscheinen, welches ganz besonders zur Agitation unter der ländlichen Bevölkerung der Gegend bestimmt ist. Die Bedeutung der sozialistischen Presse ist im gegebenen Augenblicke um so größer, als fast alle sozialistischen Arbeiterorganisationen zerschmettert sind, so daß die einzelnen sozialistischen Organe vor der Hand wichtige Mittelpunkte der Bewegung sind.

Sächsische Arbeiter-Zeitung (Dresden),

Nr. 227 vom 30. September 1898.

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[1] Diese Notiz ist mit ♂, einem von Rosa Luxemburgs Zeichen, versehen. An Leo Jogiches hatte Rosa Luxemburg am 10. Juli 1898 geschrieben: „Mit Parvus [Redakteur der SAZ] habe ich die Beziehungen aufs beste hergestellt: Ich schreibe solche Notizen für ihn, wie Du sie dort hast, über Polen, Frankreich und Belgien. Sie geben mir 30 M im Quartal für das Zeitschriftenabonnement! Natürlich neben dem Honorar.“ Bei Gelegenheit wünsche er solche Notizen auch über England, Italien und die Türkei. Siehe GB, Bd. 1, S. 171.