Rosa Luxemburg Werke [RLW], Berlin 1970ff., Bd. 6, 1. Auflage, Karl Dietz Verlag Berlin 2014, S. 801

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nur angesichts der Gefahr, jeden Moment von den Schergen der Regierung ergriffen zu werden, d. h. gerade von der Mission abgeschnitten zu bleiben, die ich unternommen. Außerdem habe ich hier, im Auslande, manche rein geschäftlichen Aufträge seitens der mir treu gebliebenen Arbeiter zu erledigen.

Ich bin nach wie vor den Grundprinzipien des internationalen Sozialismus treu geblieben und werde es bleiben; nur gehe ich in der Verwirklichung derselben meine eigenen Wege, die nur von einseitigen Doktrinären, nicht aber von den Menschen der sozialrevolutionären Tat als für die Arbeitersache schädlich angesehen werden können.

Wie dem aber auch sei, um eins möchte ich nur bitten: keinen Interviewberichten über meine vermeintlichen Pläne und Absichten Glauben zu schenken, da ich weder bis heute mit irgendeiner meiner Organisation fernstehenden Person darüber etwas gesprochen habe, noch auch späterhin zu sprechen geneigt bin.

Genf, 9. Dezember 1905

Mit sozialistischem Gruß

Georg Gapon[1]

Vorwärts (Berlin),

Nr. 292 vom 14. Dezember 1905.

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[1] Der russisch-orthodoxe Priester Georgi Gapon entstammte einer jüdisch-ukrainischen Bauernfamilie, konvertierte früh zum Christentum und wirkte als Gefängnispfarrer. 1903 hatte er die Versammlung der Russischen Fabrikarbeiter in St. Petersburg ins Leben gerufen, die von der Geheimpolizei Ochrana unterwandert wurde. Dem Demonstrationszug der Petersburger Arbeiter am (9.) 22. Januar 1905 war er mit einer Bittschrift an Zar Nikolaus II. vorangeschritten, der die friedlich Demonstrierenden zusammenschießen ließ.