Rosa Luxemburg Werke [RLW], Berlin 1970ff., Bd. 6, 1. Auflage, Karl Dietz Verlag Berlin 2014, S. 741

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erfüllt und mehr noch als das, werden. Wir haben jetzt eine feste Garantie. Sie liegt nicht in den Verheißungen, welche rückgängig gemacht werden können, oder in der Persönlichkeit eines Premiers, der morgen schon von der Macht entfernt und sogar in die entferntesten Orte verbannt werden kann, wie es schon lange die knechtischen Seelen der höfischen Speichellecker wünschen. Nein, eine Garantie, daß die Versprechungen erfüllt werden, liegt im Volke selbst, das Gelegenheit hatte, seine Größe zu zeigen, und welches auf jeden Fall imstande sein wird, das Versprochene, dank seinem unbeugsamen Willen und seiner alles überwältigenden Kraft, sich zu nehmen.

(Übersetzt von Paula Hirschfeld.[1])

Vorwärts (Berlin),

Nr. 278 vom 28. November 1905.

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[1] Die Lehrerin Paula Hirschfeld (1883–1952), verehelichte Margolis, war für Rosa Luxemburg eine Vertraute. Denn mit ihren Geschwistern Benno (1888–1926) und Edda, verehelichte Tennenbaum (1878 bis 1952) sowie mit Wl/adisl/aw Feinstein (Pseud.: Zdzisl/aw Leder, Zdzisl/aw, Witold – 1880–1938), dem Ehemann ihrer Schwester Lili (1885–1960), hatte Rosa Luxemburg brieflichen und politischen Kontakt in der SDKPiL. Siehe Unbeirrbar Rot. Zeugen und Zeugnisse einer Familie. Erzählt und ausgewählt von Stefan und Witold Leder. Hrsg. von Gerd Kaiser, Berlin 2002. – Heinz Deutschland, Gerd Kaiser: Ein „tüchtiger, feiner Mensch“ – „Unbeirrbar rot“ (Edda Hirschfeld-Tennenbaum), Berlin 2011.