Rosa Luxemburg Werke [RLW], Berlin 1970ff., Bd. 6, 1. Auflage, Karl Dietz Verlag Berlin 2014, S. 727

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die Ausschreitungen der Kosaken beschweren. Die Kosaken raubten und plünderten und verstümmelten die Bewohner. In Rostow durchzogen 500 Arbeiter die Straßen, warfen Straßenbahnwagen um, worauf die Geschäftsinhaber ihre Geschäfte schlossen und die Fabriken den Betrieb einstellten. Die Arbeiter beschlossen, einen 40stündigen Proteststreik zu veranstalten, um gegen die Niedermetzelung von Arbeitern durch Kosaken zu protestieren.

Um den Achtstundentag

Petersburg, 25. November. Die Agitation für den Achtstundentag ergab bisher folgende Resultate: fünf Fabriken mit 1700 Arbeitern entließen diese, sieben haben die Entlassung angekündigt. Die neue Admiralitäts- und die Baltische Werft sowie noch einige andere arbeiten unter den bisherigen Bedingungen. In den Putilowwerken und den Fabriken fast des ganzen Narwaschen und Moskauer Stadtviertels haben die Arbeiter die Arbeit wieder aufgenommen, um ihre Organisation weiter zu entwickeln.

Die Rebellion im Heere

London, 25. November. Nach einer Meldung des „Standard“ soll sich die mandschurische Armee in offenem Aufruhr befinden; angeblich hätten die Soldaten Harbin in Brand gesteckt. (Natürlich haben es nicht die Soldaten, sondern die „Schwarzen Hunderte“[1] unter polizeilicher Führung getan. Die Red.)

In Wladiwostok

Die „Berliner Zeitung“ erfährt, daß an Linewitsch vor einigen Tagen folgendes Telegramm gesandt wurde: Die am 13. November in Wladiwostok und seiner Umgebung begonnenen Revolten der Truppen, die mehrere Tage unheimlich wüteten, halten noch an. Die Hälfte der Stadt ist an verschiedenen Stellen niedergebrannt, verwüstet, geplündert.

Die Rebellion in der Marine

Sewastopol, 25. November. (Meldung der „Petersburger Telegraphen-Agentur“.) Unter den hiesigen Matrosen und unter den Soldaten des Regiments „Brest“ sind Unruhen ausgebrochen. Auch unter den Hafenarbeitern machen sich Anzeichen von Unruhe bemerkbar.

Vorwärts (Berlin),

Nr. 277 vom 26. November 1905.

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[1] Die „schwarzen Banden“, „Schwarzen Hundert“, „Schwarzhundertschaften“ waren eine im „Bund des echt russischen Volkes“, nach dessen Spaltung 1908 auch im „Erzengel-Michael-Bund“, verankerte militant nationalistische und antisemitische Bewegung von Monarchisten. Sie agierten als bewaffnete terroristische Banden des zaristischen Regimes, ermordeten Arbeiter, Intellektuelle und zettelten Pogrome an. Sie setzten sich aus reaktionären Elementen des Kleinbürgertums, des Lumpenproletariats und aus Kriminellen zusammen.