Und wenns der Zar uns befiehlt,
Denn Kindespflicht vor Zarenpflicht.
Ein Schuft, wer auf die Seinen zielt,
Wir schießen nicht!
Wir Meutrer? Streckt uns hin zum Lohn,
Auf euch dann Gottes Strafgericht!
Vor uns steht Vater, Bruder, Sohn,
Wir schießen nicht! Wir schießen nicht![1]
Leipziger Volkszeitung,
Nr. 70 vom 25. März 1905.
[1] Bei dem Gedicht handelt es sich um das in der deutschen Sozialdemokratie zeitweilig populäre Lied „Kein Schuß von unserem Regiment“, in dem es heißt: „Ein Schuft, wer auf die Seinen zielt! / Wir schießen nicht!“ Es soll aus dem Russischen stammen, tatsächlich aber dürfte es wohl eher ein deutsches Gedicht mit russischem Thema sein, zumal es balladeske Anklänge spüren läßt. Siehe Erhard Hexelschneider: Rosa Luxemburg und die Künste, Heft 3 der Rosa-Luxemburg-Forschungsberichte, Rosa-Luxemburg-Stiftung Sachsen e. V., Leipzig 2004, S. 211 f.