Rosa Luxemburg Werke [RLW], Berlin 1970ff., Bd. 6, 1. Auflage, Karl Dietz Verlag Berlin 2014, S. 344

https://rosaluxemburgwerke.de/buecher/band-6/seite/344

chen Parteien, irgendwelche Mittel zur Verlängerung der bürgerlichen Klassenherrschaft zu liefern.

B. Organisation der Partei

Die Partei besteht aus politischen Gruppen, deren Mitglieder im Besitz einer Parteimitgliedkarte sind und sich über einen monatlichen Beitrag zu Gunsten der Zentralbehörde der Partei durch hierfür von der Föderation jedes Departements herausgegebene Quittungsmarken ausweisen können.

Alle Gruppen einer Gemeinde bilden eine Sektion der Partei.

Alle Sektionen eines Departements bilden zusammen eine Föderation, die durch ein auf den jährlichen departementalen Kongressen gewähltes Komitee geleitet wird.

Alle Gruppen eines (kommunalen, kantonalen oder legislativen) Wahlkreises werden ihre Kandidaten aufstellen können, wobei die departementalen Komitees die Pflicht haben, über die Einhaltung der Parteiprinzipien zu wachen.

C. Parteikongresse

Die Leitung der Partei liegt der Partei selbst ob, die sich zu jährlichen Kongressen versammelt.

D. Parteileitung

Von einem Parteitag zum anderen wird die Geschäftsführung der Partei einem Zentralrat anvertraut, den folgende Elemente zusammensetzen:

a) je ein Vertreter von jeder departementalen Föderation;

b) drei Vertreter der sozialistisch-revolutionären Kammerfraktion;

c) fünfzehn auf dem jährlichen Parteitag gewählte Mitglieder, die die eigentliche Exekutive der Partei bilden und wovon fünf (Sekretäre, Kassierer und Archivare) besoldet werden.

Der Zentralrat wird sich vierteljährlich zu einer Plenarsitzung versammeln oder zu einer außerordentlichen Sitzung auf Wunsch, sei es eines Drittels seiner Mitglieder, sei es der Exekutive.

Der Zentralrat hat die Tätigkeit der einzelnen Genossen, der Abgeordneten und der Presse zu überwachen und darf alle von ihm als notwendig erachteten Maßregeln ergreifen.

Provisorische Maßregeln

Provisorisch und bis sich die neue geeinigte Partei bewährt hat, werden die Mitgliedskarten an einzelne Genossen durch die jetzt bestehenden Parteien übermittelt.

Wie aus dem Angeführten ersichtlich, wird von unseren Freunden in Frankreich eine wahrhafte und unzweideutige Einigkeit aller auf gleichem prinzipiellen Boden stehender sozialistischer Kräfte vorbereitet. Zur Einheit der Partei soll die Föderation werden, die ihrerseits alle Genossen eines Departements umfaßt; den bestehenden Sonderorganisationen wird nur eine bescheidene provisorische Rolle zugedacht. Nur eine Bestimmung des Organisationsprojektes ist uns noch nicht ganz klar, nämlich diejenige, betreffend die Aufstellung von Kandidaten zum Gemeinde- und Kantons

Nächste Seite »