Rosa Luxemburg Werke [RLW], Berlin 1970ff., Bd. 6, 1. Auflage, Karl Dietz Verlag Berlin 2014, S. 275

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Mit dem Teil der Resolution, der von der Freiheit theoretischer Untersuchungen handelt, sei gesagt, daß die Partei damit einverstanden sein müsse, wenn ein Teil der Genossen rechts und ein anderer links gehe, wenn Wege eingeschlagen werden, die von der bisherigen Praxis der Partei weitab führen. Die Partei sei jedoch kein Diskutierklub, sondern eine Kampfpartei, die geschlossen vorgehen müsse. Wer in der Partei stehen wolle, der müsse sich auch der eingeführten Taktik fügen. Wer mit uns nicht auf demselben Boden stehe, der möge hinausgehen und eine eigene Partei gründen. Die Rednerin schlägt vor, in der Resolution einen Zusatz zu machen, wonach die Freiheit theoretischer Untersuchungen gewahrt bleibt, „sofern diese Untersuchungen auf den Grundlagen der bisherigen praktischen und theoretischen Auffassung der Partei stehen“.[1]

Vorwärts (Berlin),

Nr. 209 vom 7. September 1899.

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[1] Rosa Luxemburg sandte zu diesem Bericht eine Richtigstellung, die im Vorwärts Nr. 210 vom 8. September 1899 erschien. In der Leipziger Volkszeitung wurde sie in Nr. 209 vom 9. September 1899 wiedergegeben, siehe GW, Bd. 1, 1. Halbbd., S. 510 f.