während er gleichzeitig die polnischen Genossen in Rußland seiner wärmsten Sympathie versicherte.
Endlich wurde auch gegen das Fernhalten des Volkes bei der Warschauer Mickiewicz-Feier protestiert und der Dichter als „revolutionärer Geist und erster polnischer Sozialist“ für das unter sozialistischem Banner kämpfende polnische Proletariat in Anspruch genommen. (Siehe über Mickiewicz und seine Stellung zum Sozialismus das Feuilleton R. Luxemburgs in der letzten Sonnabendnummer.)[1]
In Sachen der Agitation beschloß der Kongreß, den polnisch-sozialistischen Organisationen die obligatorische Einführung des Parteiorgans, der „Gazeta Robotnicza“, zu empfehlen.
Ferner wurde diese Resolution beschlossen:
In Erwägung, daß jedes Volk sich nur bei dem freien, ungehinderten Gebrauch seiner Muttersprache in Wort und Schrift geistig entwickeln und die notwendige Aufklärung erreichen kann, erklären die Delegierten des vierten polnisch-sozialistischen Kongresses: 1. Die bisherige Taktik der polnisch-sozialistischen Partei ist beizubehalten, doch soll offen bei jeder Gelegenheit die Notwendigkeit der nationalen Selbständigkeit des polnischen Volkes betont, die von der Regierung, wie von privater Seite ausgehende Germanisation bekämpft und so, im Einklang mit den Grundsätzen des internationalen Sozialismus, der polnische Geist gefördert und gepflegt werden; 2. in Erwägung, daß der Unterricht im Polnischen aus den Schulen ausgeschlossen ist, wird empfohlen, polnische Privatschulen zu gründen, bzw. die etwa bestehenden nach Kräften zu unterstützen, um die geistige Verkrüppelung der polnischen Kinder zu verhüten.
Bei Behandlung der wirtschaftlichen Fragen wurde die sofortige Aufhebung der Grenzsperre für Vieh und die Einschränkung der Nachtarbeit in den Berg- und Hüttenbetrieben gefordert.[2]
Leipziger Volkszeitung,
Nr. 299 vom 27. Dezember 1898.