Ebenso ist die Qualität der polnischen Runkelrübe viel höher als die der russischen. Der Zuckergehalt in dem Safte und die Reinheit desselben sind [1]:
| 1890–1891 | Zuckergehalt im Safte | Reinheit |
|---|---|---|
| Südwestlicher Rayon | 13,49% | 80,85% |
| Zentraler Rayon | 13,63 % | 78,94% |
| Polen | 14,81 % | 85,20 % |
Dieselbe Überlegenheit der polnischen Technik zeigt die höhere Ausbeute an weißem Zucker aus dem Rübensaft und die geringere an der Melasse[2]:
| 1881/82–1890/91 war diese durchschnittlich | ||
|---|---|---|
| an weißem Zucker | an der Melasse | |
| Zentraler Rayon | 7,0- 9,47 % | 3,29-4,24 % |
| Südwestlicher Rayon | 7,7-10,48% | 3,60-4,31% |
| Polen | 8,2-11,39% | 1,53-2,28% |
Endlich wird auch die Verwertung der Fabrikationsabfälle in der polnischen Zuckerindustrie viel intensiver und in größerem Umfange betrieben als in der russischen. Mit der Gewinnung des Zuckers aus der Melasse vermittelst der Osmose beschäftigten sich 1890/91 im zentralen und südwestlichen Rayon von 182 Fabriken 10 mit 125 Osmoseapparaturen, in Polen von 40 Fabriken 24 mit 206 Osmoseapparaturen.[3]
Aus der obigen vergleichenden Analyse aller wichtigsten Produktionsbedingungen erhellt, daß die polnische Industrie bedeutend besser zum Konkurrenzkampf gerüstet ist als die russische, speziell die zentralrussische. Es ist zwar eine feststehende Tatsache, daß der Moskauer Rayon seinerseits wichtige Vorteile in der Baumwollindustrie, so den Überfluß an Wasser, aufzuweisen hat, während der Łódźer Rayon in dieser Beziehung, wie erwähnt, an einem großen Mangel leidet. Andererseits steht Polen in einem der wichtigsten Zweige der Volkswirtschaft – in der Eisenindustrie – in bezug auf natürlichen Reichtum Rußland nach, so daß es für seine Eisenwerke zum Teil Erz, desgleichen Koks aus dem südrussischen Revier beziehen muß, und obendrein ist die Metallproduktion im Revier Donez auch viel stärker konzentriert als in Polen. Es ist auch ferner wahr, daß Moskau wichtigen Absatzgebieten für die Textilindustrie – dem öst-