Rosa Luxemburg Werke [RLW], Berlin 1970ff., Bd. 1.1, 8., überarbeitete Auflage, Karl Dietz Verlag Berlin 2007, S. 280

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ein Viertel, d. h. die große Masse der kleinen Beamten, denen die ganze Last der eigentlichen ermüdenden, geisttötenden Büroarbeit obliegt, nur 200 bis 1000 Francs, weitere 210 627, d. h. mehr als die Hälfte, nur 1000 bis 2000 Francs, dafür aber eine Handvoll hoher Beamten, 321 an der Zahl, deren Beschäftigung meistens in „Reden“ und Festessen besteht, ein Jahresgehalt von über 20 000 Francs!

Eine der Ursachen des raschen Wachstums der Bürokratie liegt nun in dem parlamentarischen System Frankreichs oder vielmehr in der politischen Versumpfung dieses Systems, welche einen so häufigen Regierungswechsel und die Schaffung einer ganzen Reihe neuer Stellen für die Kreaturen jedes neuen Ministeriums zur Regel gemacht hat. Die andere, noch tiefere Ursache liegt aber in dem Kleinbürgerelend. Frankreich, das Land des Kleinbürgertums par excellence, ohne eine starke großindustrielle Entwicklung, mit verschuldetem und ruiniertem kleinen Grundbesitz, hat eine ganz große Klasse kleiner Existenzen, die weder in der Produktion noch im Handel ihr Unterkommen finden können und deshalb auf den Staatsdienst angewiesen sind. Ein geistreicher Präfekt hat einmal gesagt, daß man den Stand der Industrie und der Landwirtschaft eines Departements viel genauer an der Menge der einlaufenden Beamtenstellengesuche als an der Gewerbestatistik erkennen könne. Daß die französische Regierung es versteht, dieses kleinbürgerliche Elend auszunützen und die Gehälter des Gros des Beamtentums auf ein mit knapper Not ausreichendes Existenzminimum herabzudrücken, beweisen die von uns angeführten Zahlen.

III Die russische Eisenindustrie

In den letzten Tagen hielten die südrussischen Kohlengrubenbesitzer und Eisenindustriellen ihre jährliche Konferenz in Charkow ab. Die Entwicklung der Eisenindustrie Rußlands, die in den dort verlesenen Berichten zum Ausdruck kam, ist eine überraschende. Hauptsächlich kommt dabei der südliche Rayon am Flusse Donez, der allein 40 Prozent der Gesamtproduktion an Roheisen, 42 Prozent der Stahlproduktion und 54 Prozent der Kohlengewinnung des Reiches darstellt, in Betracht. Die Roheisenproduktion dieses Rayons betrug noch im Jahre 1896 38 Millionen Pud[1], im Jahre 1897 schon 46 Millionen, im laufenden Jahre 60 Millionen und für das nächste Jahr wird eine Produktion von 86,7 Millionen Pud vor-

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[1] Pud = 16,38 Kilogramm. [Fußnote im Original]