Rosa Luxemburg Werke [RLW], Berlin 1970ff., Bd. 1.1, 8., überarbeitete Auflage, Karl Dietz Verlag Berlin 2007, S. 154

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hie und da ausgesprochen, daß für die polnische Industrie nach der bisherigen Periode der Prosperität eine Periode der Verfolgungen und Maßregelungen seitens der russischen Regierung begonnen habe, an denen sie über kurz oder lang zugrunde gehen würde.[1]

Bevor wir also die Beschreibung der polnischen Industrie abschließen, müssen wir noch auf die Frage eingehen, was es mit dem Interessengegensatz der polnischen und der russischen Fabrikproduktion in Wahrheit auf sich hat, welche die Ausrüstung der polnischen in ihrem Konkurrenzkampfe mit der russischen und welches die Stellung der Regierung diesen Kämpfen gegenüber ist. Auf diese Weise werden wir in der Lage sein, die bisherige Geschichte der Industrie in Polen durch eine Perspektive ihrer Zukunft zu ergänzen.

1. Die Geschichte des Kampfes zwischen Łódź und Moskau

Es ist vor allem ganz falsch, daß die Konkurrenz und der Streit zwischen dem zentralen Industrierayon und dem polnischen, der Streit, mit dem vor einigen Jahren so viel Aufhebens gemacht wurde, eine neue, erst aus den achtziger Jahren datierende Erscheinung sei, wie dies allgemein angenommen wird. Ganz im Gegenteil, dieser Kampf ist geradesoalt wie die polnische Industrie selbst. Schon in den zwanziger Jahren wurden der Regierung Bittschriften unterbreitet, in denen sie russischerseits um die Erhöhung der russisch-polnischen Zölle, polnischerseits dagegen um die gänzliche Abschaffung der Zollgrenze zwischen Polen und Rußland angegangen wurde. Seitdem hat die Rivalität eigentlich nie aufgehört. Es wurden von

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[1] „The encouragement thus given to foreign immigrants and to local industry and trade in general has caused a very remarkable industrial development, especially in that part of Poland which is nearest to Germany, whence the vivifying element came; but the policy which had been followed uninterruptedly for 73 years, and by which the industries of this country had been built up was suddenly reversed on the 14th of March, 1887, by the well-known imperial ukase forbidding foreigners from acquiring real property in the kingdom of Poland and in the Baltic provinces.“ – “Another measure which will seriously affect the industries of this country is the new regulation prohibiting the erection of buildings within a quarter of a mile of the frontier.“ – „This and the other measures in contemplation are attributed to the jealousy of the Moscow manufacturers, who at the last fair of Nijni Nowgorod addressed a memorial to the Gouvernment asking for protection against the Polish industries.“ (Diplom. and Cons. Reports, Nr. 321, S. 6 u. 7.) Ferner Schulze-Gävernitz: Der Nationalismus in Rußland und seine wirtschaftlichen Träger. In: Preußische Jahrbücher, Bd. 75, Januar-März 1894, desgl. das Blaubuch Royal Commission in labour, Foreign Reports, Vol. X, Russia, S. 9. Die Ausführungen desselben basieren hier auf den Angaben der englischen Konsularberichte aus Polen, welche gerade in diesem Punkte sich nicht immer von dem einseitigen Einfluß der lokalen Kapitalistenpresse frei halten. [Fußnote im Original]