Rosa Luxemburg Werke [RLW], Berlin 1970ff., Bd. 1.1, 8., überarbeitete Auflage, Karl Dietz Verlag Berlin 2007, S. 348

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Umwälzungen im Schiffsbau

Leipzig, 16. Februar

Noch niemals hat es in der Reederei und der Schiffsbauindustrie eine so lebhafte Periode gegeben wie im verflossenen Jahre 1898. Am schlagendsten zeigt sich der Aufschwung natürlich in der fieberhaften Tätigkeit der englischen Werften, die die Lieferanten der .ganzen Welt sind. Von den gesamten 1898 in England gebauten Schiffen wurden wieder 22 Prozent (dem Tonnengehalt nach) für das Ausland bestimmt. Im ganzen sind in diesem Zeitraum auf den englischen, irischen und schottischen Werften nahezu 2 Millionen Schiffstonnen gebaut worden, wovon 376 000 Tonnen auf englische Kriegsschiffe, der Rest auf englische und ausländische Kauffahrteischiffe entfällt. Diese ungeheure Produktion übertrifft diejenige des Vereinigten Königreichs im Jahre 1897 um 1/2 Millionen Tonnen und diejenige aller anderen Länder zusammengenommen im gleichen Jahre um ganze 11/2 Millionen Tonnen, d. h. um 300 Prozent! Das reißend schnelle Wachstum der Reederei im letzten Jahre zeigt im besonderen noch die Produktion der fünf größten englischen Werften:

1898 1897
Wm. Gray and Co. in Hartlepool 72 323 Tonnen 47 462 Tonnen
C. S. Swan and Hunter in Wallsend 68 696 „ 48 570 „
Harland and Wolff in Belfast 84 905 „ 84 240 „
W. E. Armstrong and Co. in Newcastle 54 379 „ 29 242 „
Workman, Clart and Co. in Belfast 53 475 „ 24 743 „

Der Aufschwung des vorigen Jahres dauert immer noch an. Gegenwärtig werden in England Schiffe von einem Tonnengehalt von 1 186 000, in Deutschland von 168 000, in Italien von 90 000 Tonnen gebaut. „Der Schiffsbau blüht am Clyde“, schreibt die „Daily Mail“, „die meisten

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