herein streng auseinanderzuhalten: die ausgewanderten polnischen Arbeiter in den deutschen Städten und die Arbeiterschaft in den eigentlichen polnischen Provinzen. Während die Agitation nur unter den ersteren betrieben wird, wo sie – vom Standpunkt der polnischen Bewegung – sehr wenig Bedeutung hat, weil die Polen aus den deutschen Städten nie nach der Heimat zurückkehren und weil sie meistens von der deutschen Bewegung aufgesogen werden, liegt in dem eigentlichen ehemaligen Polen, auf das es vor allem ankommt, so ziemlich alles brach. Um bei den äußeren Merkmalen der Bewegung anzufangen, werden regelmäßig sozialdemokratische polnische Versammlungen nur in Berlin und in Hamburg abgehalten, in den Städten mit rein oder überwiegend polnischer Bevölkerung finden hingegen fast gar keine statt. Eine Ausnahme bildet nur Posen, wo vor einem Jahre durch eigene Bemühungen der dortigen Parteigenossen ein polnisch-deutscher sozialdemokratischer Verein ins Leben gerufen wurde, welcher von Zeit zu Zeit eine Versammlung abhält. In Breslau wurde seit Jahren nur eine öffentliche Versammlung (anläßlich der Wahl des Delegierten zum Londoner Internationalen Kongreß[1]) abgehalten, in anderen Zentren Oberschlesiens kommen überhaupt keine polnischen Versammlungen zustande. Angesichts der Unmöglichkeit in vielen Orten, die mündliche Agitation öffentlich zu betreiben, wird die Frage der Agitationsliteratur zu einer höchst wichtigen. In dieser Beziehung ist aber die Lage ebenso unbefriedigend. Broschüren gibt es fast gar keine. Ausgenommen einige alte für Russisch-Polen bestimmte und auf ganz andere Verhältnisse zugeschnittene Schriften, mit denen teilweise agitiert wird, wurden von der Berliner Parteiorganisation vorwiegend nur Broschüren zum 1. Mai herausgegeben, jedoch enthalten auch diese sehr wenig für breite Massen geeignetes Agitationsmaterial, da sie hauptsächlich mit Artikeln auswärtiger Sozialisten oder mit Liedern und Gedichten ausgefüllt sind. Erst Ende vorigen Jahres ist die Partei zur Herausgabe einer kleinen Broschüre für die Bergarbeiter geschritten. Flugblätter werden äußerst selten verbreitet. Und nun, was die Hauptsache – die „Gazeta Robotnicza“ – betrifft, so ist ihre Verbreitung ganz unglaublich gering. Nach den Angaben der mit den Verhältnissen durchaus vertrauten Genossen stellt sich die Abonnementszahl des Blattes in folgenden überraschenden Ziffern dar: in dem Herzen Polens, in Posen, 18, in Inowrocław 20, in Gnesen 5, in Ostrow 6, in Breslau, der Hauptstadt Schlesiens, die durch 2 Sozialdemokraten[2] im