Rosa Luxemburg Werke [RLW], Berlin 1970ff., Bd. 1.1, 8., überarbeitete Auflage, Karl Dietz Verlag Berlin 2007, S. 745

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kapital von 1881/2 Mill. Pfd. St. im Jahre 1843 auf 407 Mill. Pfd. St. im Jahre 1881, hingegen das nichtsteuerpflichtige Einkommen, d. h. das Einkommen des Arbeiters und des kleinen Bürgerstandes, von etwa 235 Mill. Pfd. St. im Jahre 1843 auf etwa 625 Mill. Pfd. St. im Jahre 1885.

„Hiernach“, schreibt Giffen und nach ihm Nostitz, „hat sich trotz der ungeheuren Vermehrung der Erbschaftsmassen, die über 150 Prozent beträgt und stärker ist als die Vermehrung des steuerpflichtigen Einkommens, der Durchschnittsbetrag der einzelnen Erbschaftsmassen nicht merkbar vermehrt. Die Zahl der Erbschaftsmassen vermehrt sich stärker als doppelt und daher stärker als die Bevölkerung, aber die Vermehrung des Kapitals beträgt auf den Kopf der Kapitalistenklasse nur 15 Prozent.“ „Hieraus folgt“, sagt Giffen zum Schluß seiner Betrachtungen über seine Schätzungen, „daß die arbeitenden Klassen in den letzten 50 Jahren keinen Verlust dadurch gehabt haben, daß sich das Kapital die Früchte ihrer Arbeit stärker angeeignet hat. Im Gegenteil hat das Einkommen aus Kapital höchstens gleichen Schritt mit der Vermehrung des Kapitals selbst gehalten, während diese letztere, auf den Kopf der Bevölkerung gerechnet, wie gesagt, sehr gering ist, so daß man zweifeln kann, ob das Einkommen des einzelnen Kapitalisten aus Kapital sich durchschnittlich überhaupt vermehrt hat ... Es muß daher ungefähr richtig sein, daß beinahe der ganze große materielle Aufschwung der letzten 50 Jahre den Massen zugute gekommen ist. Der Anteil des Kapitals selbst ist ein sehr geringer.“

So lautet der letzte Schluß bei Nostitz, daß der ganze seit einem halben Jahrhundert in England angesammelte kapitalistische Riesenreichtum eigentlich von der Arbeiterklasse in ihren Löhnen absorbiert worden ist!

Wir wollen hier nicht die angeführte „Statistik“ Giffens einer Kritik unterziehen, obwohl sie auf Schritt und Tritt den Eindruck nicht einer ernsten wissenschaftlichen Arbeit, sondern im höchsten Maße willkürlicher, leichtsinniger Konstruktionen macht. Wenn die Ermittlung der steuerpflichtigen Einkommen, wie Giffen sie liefert, bei der Organisation der englischen Einkommensteuer schon sehr zweifelhaften Wert hat, so erscheinen die Giffenschen Zahlen über nichtsteuerpflichtige Einkommen erst recht als problematische Größen. Aber uns liegt im gegebenen Fall vor allem daran, die Operationen, die Giffen mit seinen statistischen Zahlen vornimmt und auf denen er seine sozialen Schlüsse basiert, ein wenig zu beleuchten.

Um den Anteil der Arbeiterklasse an dem gesellschaftlichen Reichtum Englands zu ermitteln, zieht Giffen in Betracht: das Wachstum der Kapitalmasse, des Kapitaleinkommens und der Kapitalistenzahl, andererseits das Wachstum der Masse der Arbeitslöhne und der Zahl der Arbeiter.

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