Rosa Luxemburg Werke [RLW], Berlin 1970ff., Bd. 1.1, 8., überarbeitete Auflage, Karl Dietz Verlag Berlin 2007, S. 687

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Einwirkung dieser Tatsache auf die Kohlenpreise war folgende: Der Preis betrug in Pittsburgh am 1. Oktober 95 Cent (3,80 M), im Dezember 1 Dollar 30 Cent (5,20 M).

Eine ähnliche Konzentration vollzog sich im verflossenen Jahre auch in der Anthrazitproduktion. Die Anthrazitgruben gehören im Staate Pennsylvania, in dem sich überhaupt der weitaus größte Teil der Kohlenerzeugung Nordamerikas konzentriert, fast durchweg den Eisenbahngesellschaften an. Eine der wichtigsten, die Lehigh Valley, ist jetzt ganz unter die Herrschaft des Hauses Morgan gekommen, das nun das Verfügungsrecht über 60 Prozent der gesamten Anthrazitproduktion in den Händen hat. Der Rest steht gegenwärtig unter der Botmäßigkeit des anderen Kapitalmagnaten: Vanderbilt. Zum Überfluß haben sich die beiden Anthrazitkönige verständigt, um gemeinsame „Politik“ zu treiben, d. h. auf gut deutsch: die Preise gemeinsam in die Höhe zu schwindeln.

In den anderen Kohlenstaaten, Ohio und dem westlichen Virginia, geht gleichfalls die Kartellierung sehr rasch voran.

Dasselbe Bild bietet auch die Eisenerzeugung der Vereinigten Staaten. Ihr Anteil an der Gesamtproduktion der Welt ist im Jahre 1899 enorm gestiegen. Die Herstellung des Roheisens betrug nämlich:

Weltproduktion 41 000 000 Tonnen
davon:
Vereinigte Staaten 13 867 000 "
England 9 800 000 "
Deutschland 8 300 000 "

Noch größer ist der Anteil der amerikanischen Union an der Stahlproduktion der Welt. Im Jahre 1899 belief sich nämlich

Weltproduktion 27 000 000 Tonnen
davon:
Vereinigte Staaten 10 590 000
England 5 000 000

In den Vereinigten Staaten werden nämlich bereits drei Viertel des Produkts der Hochöfen zu Stahl verarbeitet, während die Länder der Alten Welt immer noch zum großen Teil an der veralteten Eisenproduktion festhalten.

Auch die Ausfuhr der Union steigt in den letzten Jahren mit Riesenschritten. Sie belief sich an Stahl und Eisen in den ersten 11 Monaten

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