teils einer Handvoll Ostelbier und Schlotjunker willen schaltete und waltete, das kann man dem rücksichtslosen Gewaltpolitiker nicht nachsagen, daß er Diplomatie zwischen schönen Künsten und Sozialpolitik als Anregungsmittel betrieb. Und wenn er auch vielleicht wie keiner die „Wirkung“ und die „Schnelligkeit“ von Depeschen (Ems!) zu gebrauchen wußte, so hat er doch nicht deshalb zu dem amüsanten weltpolitischen Telgraphengeklapper gegriffen, weil die innere Politik eine gar so langweilige Dame und weil die soziale Frage sich nicht in einigen Tagen lösen läßt.
Mit einem Wort: Für Bismarck war die Politik wie in letzter Linie für alle bürgerliche Staatsmannskunst das Mittel, die große Masse um der kleinen Minderheit willen zu prellen und zu knechten. Sie war für ihn niemals Sport.
Wenn bloß das schöne und „abwechslungsreiche“ Gebiet der weltpolitischen Telegraphie nicht eben neue 5 Milliarden kosten würde!
Leipziger Volkszeitung,
Nr. 29 vom 5. Februar 1900.