für das französische Volk eine jährliche Last von etwa 100 Millionen Franc (80 Millionen Mark). Als zweiter Posten sind die Ausgaben für unaufhörliche Kriege, die zur „Beruhigung“ der rebellischen Kolonien, wie Madagaskar, Tonkin, Sudan, geführt werden, in Rechnung zu bringen.
In dritter Linie kommen die Kosten der Verwaltung der Kolonien in Betracht, die jährlich ihre 75 Millionen Franc (60 Millionen Mark) ausmachen.
Das dicke Ende aber kommt nach. Tunis und Algerien gehören nämlich nicht zum Ministerium der Kolonien, die französischen Steuerzahler sind also in der angenehmen Lage, daß für die beiden Gebiete Beträge ausgegeben werden, die gar nicht im Budget der Kolonien stehen. Und zwar kostet Algerien allein, wie Paul Leroy-Beaulieu in seiner Schrift „Algerien und Tunis“ nachgewiesen hat, jährlich etwa 30 Millionen Franc (24 Millionen Mark). Dazu kommen noch militärische und Marineausgaben für Algerien und Tunis, die jährlich ihre 80 Millionen Franc verschlingen; endlich gibt es noch allerlei Ausgaben, wie z. B. Alterspensionen für Beamte der Kolonien, die unter verschiedenen Rubriken im Budget verstreut sind, die sich zusammen auf etwa 6 Millionen Franc (4 800 000 Mark) belaufen.
Auf diese Weise zahlt das französische Volk für das Vergnügen, zwanzig verschiedene Länderstrecken in allen Breiten- und Längengraden der Erdkugel sein eigen zu nennen und einer Anzahl Stämme und Völkchen, die Frankreich nie das Wasser getrübt haben, das Leben sauer zu machen, jährlich rund 300 Millionen Franc (240 Millionen Mark).
Frankreich war nahe daran, eines schönen Morgens in die Lage jenes tapferen Kosaken zu geraten, der nach und nach ganze zehn Türken gefangen hatte, schließlich aber von seinen Gefangenen gebunden und ins bessere Jenseits geschickt wurde.
Schließlich besann sich auch die Regierung auf Mittel, dem Übel abzuhelfen, und setzte Anfang des Jahres eine Kommission ein, die den Zweck hatte, „die Lokalbudgets der Kolonien zu untersuchen sowohl vom Standpunkte der Finanzen wie der sich daran knüpfenden organischen Fragen, um durch Sparsamkeit oder bessere Verwendung der lokalen Mittel die Herabsetzung der Zuschüsse seitens der Metropole zu erreichen“.
Am schlimmsten werden dabei natürlich die armen „Wilden“ fahren, denn die Regierung beabsichtigt, nun alle Kosten der Verwaltung, ja sogar der Besetzung, die militärischen Kosten auf die Kolonien abzuwälzen. Die „Wilden“ sollen also, wie die russische Unteroffiziersfrau im Gogol-