Rosa Luxemburg Werke [RLW], Berlin 1970ff., Bd. 1.1, 8., überarbeitete Auflage, Karl Dietz Verlag Berlin 2007, S. 598

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(über 21 500 Kilogramm Kohlen) 21,60 M, ein Jahr darauf 18,90 M, im Jahre 1874 bloß 18 M, im Jahre 1875/76 17 M, endlich 1877 nur noch 15,30 M, welcher Lohn die folgenden zehn Jahre angehalten hat. Einst wurden für das Trimmen der Kohlen 6 M bezahlt, Ende der 80er Jahre nur noch 3 M. 1889 gelang es den Schauerleuten, eine Erhöhung auf 4,20 M Tagelohn durchzusetzen, aber kurz darauf folgten wieder Lohnreduktionen.[1]

Bei den Korbmachern sanken die Löhne seit 1873 bis 1885 von 22 M pro Woche auf 12 M 1 Mitte der 80er Jahre setzten die Korbmacher durch viele Kämpfe und große Opfer eine Lohnerhöhung auf 4 M täglich durch, aber gleich darauf traten neue Lohnreduktionen ein. Mitte und Ende der 90er Jahre sehen wir die Korbmacher immer noch ebenso verzweifelt gegen Lohnkürzungen kämpfen.[2]

Bei den Tischlern sind die Löhne von 1874 bis 1886 fast auf die Hälfte gesunken, Mitte der 80er Jahre betrugen sie im Durchschnitt nur noch ca. 11-15 M pro Woche.[3] Nach der mit dem Jahre 1888 eingetretenen Teuerung brechen Lohnkämpfe aus, aber nach jedem Sieg treten die erneuten Lohnreduktionen wieder ein.

Die Löhne der Mauersteinarbeiter betrugen in den 70er Jahren 30-50 Pf (je nach Größe der Steine) pro Mille, anfangs der 80er Jahre tritt eine Reduktion um je 5 Pf pro Mille ein, die bis Ende der 80er Jahre angehalten hat. Durch wiederholte und hartnäckige Kämpfe ist es den Mauersteinarbeitern gelungen, im Jahre 1899 den Lohntarif aus den 70er Jahren (30 bis 50 Pf) wieder zur Geltung zu bringen![4]

Bei den Klempnern betrug das Wocheneinkommen für Petroleumöfen in den 70er Jahren 27-30 M, im Jahre 1887 22-24 M; für Gas- und Wasserarbeit in den 70er Jahren 24 Mark, im Jahre 1887 21 Mark; im Durchschnitt schwankten die Wochenlöhne Ende der 80er Jahre zwischen 12 und 27 M. Durch große Kämpfe wurden sie im Jahre 1890 auf 20,40 bis 33 M, d. h., ungefähr wieder auf die Höhe, auf der sie in den 70er Jahren standen, hinaufgebracht.[5]

Die Schneider haben sich seit den 70er Jahren äußerst starke Lohnreduktionen gefallen lassen müssen. Während sie z. B. für die Anfertigung eines Rockes ehedem 12-15 M und für ein Beinkleid 3-3,60 M erhielten, brachte

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[1] l. c., S. 201 ff. [Fußnote im Original]

[2] l. c., S. 217ff. [Fußnote im Original]

[3] l. c., S. 225. [Fußnote im Original]

[4] l. c., S. 276. [Fußnote im Original]

[5] l. c., S. 294–296. [Fußnote im Original]