alte Eisen geschleudert hat. Und doch ist es nichts anderes als der unsichtbare Druck des klassenbewußten Proletariats, der bis jetzt den deutschen Reichstag, wo unser „Bewilligungsrecht“ bei der geringen Zahl unserer Vertreter bloß ein imaginäres ist, und die deutsche Regierung zu den kümmerlichen Sozialreformen gezwungen hat, die wir besitzen. Wem das Verständnis für diese Macht, für das, was gerade die sozialdemokratische Bewegung von allen bürgerlichen Parteikämpfen unterscheidet, abgeht, wer den rein bürgerlichen Glauben an die Allmacht des parlamentarischen Bewilligungsrechtes teilt, der kann unmöglich im Reichstag den richtigen proletarischen Standpunkt unter den erschwerten Umständen vertreten. Und wir verübeln es, wie gesagt, unserer alten Fraktion, daß sie seinerzeit die Ansichten des Genossen Heine so kurzerhand rechtfertigte und nicht viel ernster und tiefer die Frage erwog. Um so erfreulicher war angesichts der ernsten Lage, in die unsere vergrößerte Fraktion im neuen Reichstage kommt, der Bericht des Fraktionsvertreters, Genossen Wurm. Nicht nur in der Darlegung des Standpunkts, den die Fraktion in den Fragen der Kolonialpolitik und des Militarismus einnimmt, waren die Ausführungen Wurms vollkommen befriedigend, sondern namentlich auch der ganze innere Geist seiner Rede, der frische und lebenswarme Zug und zugleich das klare Verständnis für die besondere Stellung der proletarischen Vertretung im Reichstage, das in seinen Ausführungen zum Ausdruck kam, waren in der gegebenen Lage sehr willkommen. Die neue Fraktion in ihrer ganzen Zusammensetzung muß die lebhafte Zustimmung, die der Bericht unserer bisherigen Vertreter im Reichstag auf dem Parteitag gefunden hat, als eine bindende Richtschnur für sich betrachten. Wir ziehen aber aus den Debatten in Stuttgart noch einen anderen Schluß. Wir erachten es, wie gesagt, für unmöglich, durch bloße Parteitagsbeschlüsse unter den schwierigen Bedingungen, die durch eine vergrößerte Reichstagsvertretung in doppelter Hinsicht geschaffen werden, eine ausreichende Richtschnur für die Tätigkeit der Fraktion zu geben. Das einzige Mittel, um der Fraktion ihre schwierige Aufgabe zu erleichtern, sehen wir darin, daß die Fraktion in einem noch größeren Maße, als es bis jetzt der Fall war, in beständiger Berührung mit der Gesamtpartei bleibt. Dazu ist einerseits erforderlich, daß namentlich die Parteipresse noch mehr als bis jetzt ihre Aufmerksamkeit der parlamentarischen Tätigkeit zuwendet, daß sie mehr das Berichtsmaterial verwertet, daß sie mehr durch Wünsche in bezug auf das, was geschehen soll, durch Äußerungen über das, was geschehen ist, die Fraktion in ihrer Tätigkeit unterstützt. Anderseits ist auch erforderlich, daß die Fraktion