Rosa Luxemburg Werke [RLW], Berlin 1970ff., Bd. 1.1, 8., überarbeitete Auflage, Karl Dietz Verlag Berlin 2007, S. 241

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tigen Ausdruck zu bringen; und wenn es je notwendig war, so gerade jetzt. Die Schläge der Reaktion sausen hageldicht auf uns herab. Auf die neueste Rede des Kaisers[1] muß die Antwort in der Debatte gegeben werden. Klipp und klar müssen wir sagen, wie der alte Cato: Im übrigen bin ich der Meinung, daß dieser Staat zerstört werden muß. Die Eroberung der politischen Macht bleibt das Endziel, und das Endziel bleibt die Seele des Kampfes. Die Arbeiterklasse darf sich nicht auf den dekadenten Standpunkt des Philosophen stellen: „Das Endziel ist mir nichts, die Bewegung ist mir alles“; nein, umgekehrt: Die Bewegung als solche ohne Beziehung auf das Endziel, die Bewegung als Selbstzweck ist mir nichts, das Endziel ist uns alles. (Beifall.)

Protokoll über die Verhandlungen des Parteitages

der Sozialdemokratischen Partei Deutschlands.

Abgehalten zu Stuttgart vom 3. bis 8. Oktober 1898, Berlin 1898,

I: S. 99/100,

II: S. 117/11

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[1] Wilhelm II. hatte am 6. September 1898 in einer Rede in Oeynhausen neue Ausnahmegesetze gegen die Arbeiterklasse angekündigt, wonach die Organisierung und Durchführung von Streiks mit schweren Zuchthausstrafen geahndet werden sollte.