Die Einfuhr von Fabrikaten und Halbfabrikaten, welche viel höher verzollt werden als Rohstoffe, schrumpfte noch viel stärker zusammen als aus der obigen Tabelle ersichtlich. Somit wurde auf den russischen Märkten für die einheimische – russische und polnische – Industrie Platz gemacht und dieselbe von der ausländischen Konkurrenz in hohem Maße befreit.
Die andere natürliche Folge hiervon war die allgemeine Steigerung der Warenpreise. Man hat neulich berechnet, daß der russische Konsument die meisten Waren viel teurer bezahlen muß als z. B. der deutsche, so
Den Tee um | 304% |
den Tabak um | 687% |
die Kohle um | 200% |
das Papier um | 690% |
die Leinwand um | 225% |
die Baumwollprodukte um | 357% |
die landwirtschaftlichen Maschinen um | 159%[1] |
[1] Gesuche der Kais. Freien Ökonomischen Gesellschaft betr. Revision des russischen Zolltarifs. S. 116. [Fußnote im Original] |
Was die Metallindustrie betrifft, so kostet z. B. dem Amerikaner ein Pud Drahtnägel mittlerer Größe 1-1,50 Rubel, während der Russe allein an Zoll auf diesen Artikel 3,20 Rubel und für das Produkt im ganzen 4 bis 8 Rubel zahlt. Im Verhältnis zum Werte der wichtigsten Metalle machte der Zoll 1896 aus: bei Eisenerz 70%, Eisen 45% und Stahl 35%[1]
Unter solchen Monopolbedingungen fing die russische und die polnische Industrie an, ungeheure Profite auf dem inneren Markte einzustreichen. Einen annähernden Begriff von diesen Profiten kann man schon aus den offiziellen Angaben der Fabrikanten selbst gewinnen. 1887 wurde z. B. der Nettogewinn angegeben[2]:
von der Russ. Baumwollspinnerei in St. Petersburg auf | 15,0% |
„ „ „ Manufakturgesellschaft Morosow auf | 16,0% |
„ „ „ Manufakturgesellschaft Balin auf | 16,0% |
von der Leinenspinnerei Narwa auf | 18,0% |
„ „ Baumwollspinnerei Sampson auf | 21,3% |
„ „ Baumwollspinnerei Jekaterinhof auf | 23,0% |
„ „ Baumwollfärberei Rabeneck auf | 25,4% |
„ „ Baumwollspinnerei Ismailow auf | 26,0% |
„ „ Manufaktur S. Morosow auf | 28,0% |
„ „ Baumwollweberei Newa auf | 38,0% |
„ „ Manufaktur Krenholm auf | 44,9 % |
„ „ Wollenfabrik Thornton auf | 45,0% |