Rosa Luxemburg Werke [RLW], Berlin 1970ff., Bd. 1.1, 8., überarbeitete Auflage, Karl Dietz Verlag Berlin 2007, S. 130

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Die Einfuhr von Fabrikaten und Halbfabrikaten, welche viel höher verzollt werden als Rohstoffe, schrumpfte noch viel stärker zusammen als aus der obigen Tabelle ersichtlich. Somit wurde auf den russischen Märkten für die einheimische – russische und polnische – Industrie Platz gemacht und dieselbe von der ausländischen Konkurrenz in hohem Maße befreit.

Die andere natürliche Folge hiervon war die allgemeine Steigerung der Warenpreise. Man hat neulich berechnet, daß der russische Konsument die meisten Waren viel teurer bezahlen muß als z. B. der deutsche, so

Den Tee um 304%
den Tabak um 687%
die Kohle um 200%
das Papier um 690%
die Leinwand um 225%
die Baumwollprodukte um 357%
die landwirtschaftlichen Maschinen um 159%[1]

[1] Gesuche der Kais. Freien Ökonomischen Gesellschaft betr. Revision des russischen Zolltarifs. S. 116. [Fußnote im Original]

Was die Metallindustrie betrifft, so kostet z. B. dem Amerikaner ein Pud Drahtnägel mittlerer Größe 1-1,50 Rubel, während der Russe allein an Zoll auf diesen Artikel 3,20 Rubel und für das Produkt im ganzen 4 bis 8 Rubel zahlt. Im Verhältnis zum Werte der wichtigsten Metalle machte der Zoll 1896 aus: bei Eisenerz 70%, Eisen 45% und Stahl 35%[1]

Unter solchen Monopolbedingungen fing die russische und die polnische Industrie an, ungeheure Profite auf dem inneren Markte einzustreichen. Einen annähernden Begriff von diesen Profiten kann man schon aus den offiziellen Angaben der Fabrikanten selbst gewinnen. 1887 wurde z. B. der Nettogewinn angegeben[2]:

von der Russ. Baumwollspinnerei in St. Petersburg auf 15,0%
„ „ „ Manufakturgesellschaft Morosow auf 16,0%
„ „ „ Manufakturgesellschaft Balin auf 16,0%
von der Leinenspinnerei Narwa auf 18,0%
„ „ Baumwollspinnerei Sampson auf 21,3%
„ „ Baumwollspinnerei Jekaterinhof auf 23,0%
„ „ Baumwollfärberei Rabeneck auf 25,4%
„ „ Baumwollspinnerei Ismailow auf 26,0%
„ „ Manufaktur S. Morosow auf 28,0%
„ „ Baumwollweberei Newa auf 38,0%
„ „ Manufaktur Krenholm auf 44,9 %
„ „ Wollenfabrik Thornton auf 45,0%

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[1] Arbeiten der Freien Ökonomischen Gesellschaft, 1897, Nr. 6, S. 129 u. 127. [Fußnote im Original]

[2] Gesuche der Kais. Freien Ökonomischen Gesellschaft …, S. 150. [Fußnote im Original]