kann der heutige Kapitalismus nicht mehr schaffen. [Hervorhebung – R. L.] Den Beweis haben wir in Österreich ... Nur der Sozialismus wird den Schlachtruf: Noch ist Polen nicht verloren! in Wirklichkeit umsetzen.“[1]
Was die Geschichte der sozialdemokratischen Bewegung in Polen einer und des Sozialpatriotismus andererseits betrifft, so verweisen wir wiederum den Leser auf unsren Artikel in den „Sozialistischen Monatsheften“ vom Oktober 1897.[2] Hier wollen wir nur kurz auf die schlagenden Tatsachen hinweisen, daß der Verfasser der Zuschrift im „Vorwärts“ z. B. die Stirne hat, auf die Unkenntnis der polnischen Sprache bei dem deutschen Leser spekulierend, die unbarmherzige konsequente Feindin jeder nationalistischen Färbung der Arbeiterbewegung, die alte Partei „Proletariat“, als geschichtliche Vorgängerin der heutigen Sozialpatrioten hinzustellen, daß er die letztere Gruppe 1892 aus einer phantastischen Vereinigung von vier sozialistischen Gruppen hervorgehen läßt, während sie in Wahrheit ihre Herkunft auf viel einfachere Weise, nämlich von vier jungen Studenten herleitet, die für nationalistische Quertreibereien aus der sozialdemokratischen Partei ausgeschlossen wurden. Am bezeichnendsten wird aber auch für den Leser des „Vorwärts“ die Tatsache sein, daß der Verfasser des Artikels nach ungeniertesten Münchhausiaden über imposante Manifestationen, Parteitage, geschlossene und verweigerte Allianzen und sonstige Machtaktionen des Sozialpatriotismus sich zu der Behauptung versteigt, daß die Sozialistische Partei Polens (diesen Namen führen die Sozialnationalisten) „die einzige revolutionäre Organisation des Landes“ sei, während der „Vorwärts“ doch selbst schon unzählige Berichte über die Tätigkeit in Polen des sozialdemokratischen Jüdischen Arbeiterbundes Polens und Rußlands sowohl wie erst neulich (aus Anlaß des großen Schuhmacher-streiks in Wilna) über die Sozialdemokratie Russisch-Polens und Litauens gebracht hat!
Übrigens wären alle diese Verrenkungen der Wahrheit an sich vielleicht doch nicht der Mühe wert, widerlegt zu werden, wenn sie nicht im Dienste einer Strömung innerhalb der polnischen Arbeiterbewegung verbrochen wären, deren schädliche Folgen wir auch in Deutschland so sehr zu spüren bekommen. Es ist nämlich dieselbe sozialnationalistische Richtung, die diesmal als „sozialistische Partei Russisch-Polens“ im „Vorwärts“ Reklame im Hinblick auf den bevorstehenden Pariser Kongreß[3] zu machen sucht, die uns bisher alle praktische Arbeit in der Provinz Posen und in Ober-