Rosa Luxemburg Werke [RLW], Berlin 1970ff., Bd. 1.1, 8., überarbeitete Auflage, Karl Dietz Verlag Berlin 2007, S. 319

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Desgleichen ist die Produktion von Eisen und Stahl im verflossenen Jahr stark vorgeschritten: In dem südlichen Bezirk allein ist sie von 4 Mill. Pud im Jahre 1897 auf 20 Mill. Pud gestiegen. Bleibt auch die europäische Eiseneinfuhr einstweilen noch sehr beträchtlich, was gerade durch die zahlreichen neuen Gründungen in der russischen Eisenindustrie bedingt wird, so ist doch Rußland zweifellos zu Anfang des kommenden Jahrhunderts für Westeuropa als Absatzmarkt für Eisen so gut wie verloren, und der russische Kapitalismus wird damit einen neuen kräftigen Schritt vorwärts getan haben.

Auch die Belebung Sibiriens durch die neue Eisenbahn kommt ihm nun in steigendem Maße zugute ebenso wie die Handelsbeziehungen mit Mittelasien. Auf dem letzten Jahrmarkt in Nishni-Nowgorod war z. B. – wie der russische „Finanzbote“ schreibt – eine starke Nachfrage nach Porzellan-, Fayence- und Glaswaren seitens der sibirischen und mittelasiatischen Kaufleute zu verzeichnen.

Die Regierung ihrerseits sucht dem Absatz Rußlands in Asien mit allen Mitteln die Wege zu ebnen. Zwei neue Eisenbahnen in der Richtung nach Persien und Afghanistan wurden im verflossenen Jahre errichtet. Die eine, von Petrowsk nach Baku längs der kaukasischen Küste des Kaspischen Meeres, ist nur als vorläufige Teilausführung eines größeren Planes zu betrachten.

„Zweifellos“, schreibt die „Nowoje Wremja“, „wird diese Linie bis nach Lenkoran, Astara, Rescht und Teheran verlängert. Auf diesem Wege werden Moskau, der Wolga-, Ural- und Donbezirk ihre Fabrikerzeugnisse rascher und billiger liefern können als unsere Konkurrenten, die den Umweg durch den Suezkanal machen müssen.“

Die andere Linie – eine Abzweigung der Transkaspischen Bahn von Merw nach Kuschk – hat nicht umsonst die Engländer in große Aufregung gebracht. Auch hier ist die Verlängerung nach Herat und womöglich nach Kabul, also ins Herz von Afghanistan, als logische Folge nur eine Frage der Zeit.

Auch in der inneren Politik ist die Zarenregierung vor allem für die Hebung des Kapitalismus unermüdlich tätig gewesen. Die im verflossenen Jahre durchgeführte Regulierung des Eichungswesens – wobei die Einführung des europäischen metrischen Systems für die Zukunft in Aussicht gestellt wurde –, ferner die Errichtung einiger neuer technischer Hochschulen in den Industrievororten, einer ganzen Reihe neuer Eisenbahnlinien im Innern des Reiches, alles das wurde in den Dienst der Industrie und des Handels gestellt. Die für die Entwicklung des Kapitalismus

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