Ja, meine Herren, den Geist brechen, den Einzelnen willenlos machen, ihn zu einem Wesen zu degradieren, das, ohne zu fragen, dem Kommando und dem Befehl seines Vorgesetzten, mag derselbe lauten, wie er will, folgen muß: das ist ein System, das selbstverständlich die moralische Willensstärke – ich sage nicht, die physische – in der Armee bricht.
Falkenhayn, 6. Mai 1914.[1]
[Zeitungsausschnitt, Hervorhebungen und Streichungen von Rosa Luxemburg.]
v. Falkenhayn, Generalleutnant, Staats- und Kriegsminister, Bevollmächtigter zum Bundesrat für das Königreich Preußen: Der Herr Abgeordnete Schulz (Erfurt) hat gesagt, die Sozialdemokratie wolle von dem Heere nichts Schlimmes. In demselben Atemzug hat er gesagt, er und seine Partei strebten die Republik an; und dann, meine Herren, wundern sich die Sozialdemokraten, wenn ich als Vertreter eines Heeres, das auf die Monarchie aufgebaut ist, – (lebhafte Zurufe und Widerspruch bei den Sozialdemokraten) – das auf die Monarchie aufgebaut ist (Zuruf von den Sozialdemokraten: Volksheer!) – ach, meine Herren, verwechseln Sie doch nicht Nebensächlichkeiten und Dinge, die nicht hierher gehören, (Widerspruch bei den Sozialdemokraten) – mit der Hauptsache. Volksheere sind die französischen, englischen und russischen Heere auch. Unser Heer ist zum Unterschied vom französischen Heer auf die Monarchie aufgebaut.
Mehrlein Lübeck[2]
1. Der Militarismus auf der Anklagebank, München 1896
2. 14000 Bestrafungen, Zürich 1905
3. Die Sozialdemokratie und das Heer! Vorwärts [Berlin 1910]
4. O welche Lust, Soldat zu sein! [Ernstes aus den „Ferienkolonien“] München 1893
5. A. Hüger, Oberst a. D.: Meine Erlebnisse [in der Militär – Rechts- und Officier – Ehren – Gerichts – Pflege: eine aktenmäßige Darstellung], Berlin 1902
6. Fritz Kunert: Die heilige Fehme [sic!] des Militarismus. [Nach kriegsgerichtlichen Erkenntnissen], Nürnberg 1893