Rosa Luxemburg Werke [RLW], Berlin 1970ff., Bd. 7.2, 1. Auflage, Karl Dietz Verlag Berlin 2017, S. 855

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Ich darf im Namen meiner politischen Freunde dem Herrn Kriegsminister darin zustimmen, daß auch wir uns überzeugt haben, daß diese Befehle nicht so unfruchtbar geblieben sind, wie es darzustellen beliebt ist, daß vielmehr die Statistik beweist, daß, wie die Selbstmorde in der Armee – vielfach aus Anlaß von Soldatenmißhandlungen begangen – so auch die Soldatenmißhandlungen selbst in einem erfreulichen Rückgang begriffen sind.

Bebel, 18. Febr. 1898 muß schon berichten über

[Zeitungsausschnitt, daneben von ihr mit großer 6 gekennzeichnet. Hervorhebung von ihr.]

Barbareien und Gemeinheiten der schlimmsten Art, wie man sie schlimmer sich kaum vorstellen kann.[1]

Kriegsminister

v. Kaltenborn-Stachau, 10. März 1893[2]

[Zeitungsausschnitt, daneben von ihr mit großer 2 gekennzeichnet. Hervorhebung von ihr.]

Es ist wiederholt darauf hingewiesen und von fast allen Seiten des Hauses dem zugestimmt worden, daß alle Stellen im Heer, von der Allerhöchsten Person an bis herunter zu den Hauptleuten, auf das eifrigste bestrebt sind, den Übelständen, welche in der Mißhandlung Untergebener bestehen, entgegenzutreten. Es werden die eingehendsten Berichte über alle zur Kenntnis kommenden Fälle eingefordert, und gilt es als eine Schande, wenn eine Truppe in das Verzeichnis aufgenommen wird, das alljährlich an die Allerhöchste Stelle gerichtet wird, über Bestrafungen wegen Mißhandlungen Untergebener.

Bronsart v. Schellendorf, 5. März 1895[3]

[Zeitungsausschnitt, daneben von ihr mit großer 3 gekennzeichnet. Hervorhebungen und Streichung von ihr.]

Ich habe nur immer erklärt – und da berufe ich mich auf meine Ausführungen im vorigen Jahr – daß wir ernstlich bestrebt sind, dem Übel zu steuern. Ich habe auch Zahlen ganz ausführlich angegeben, so daß jeder sich davon überzeugen konnte, wie im Laufe der Zeit die Mißhandlungen in der Armee geringer geworden sind. Nun meine ich, der Abgeordnete Bebel würde weit richtiger getan haben, er hätte aus diesen Erlassen den Schluß gezogen, daß die höheren Vorgesetzten schon seit 100 Jahren eifrig

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[1] Siehe ebenda, V. Session 1897/98, Zweiter Band (Band 160), Berlin 1898, S. 1118.

[2] Als Kriegsminister zur Verwaltung des Heeres. Siehe ebenda, VIII. Legislaturperiode. II. Session 1892/93. Dritter Band (Band 129), Berlin 1893, S. 1562.

[3] Siehe ebenda, III. Session 1894/95. Zweiter Band (Band 139), Berlin 1895, S. 1264.