Rosa Luxemburg Werke [RLW], Berlin 1970ff., Bd. 7.2, 1. Auflage, Karl Dietz Verlag Berlin 2017, S. 988

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2. November Nachm. um 4 Haubenlerchen auf dem Dachgiebel laut u. lang gesungen. Vormittag Kohlmeise. Rotschwänzchen sind verschwunden.
5. November

Jeden Tag um 4 Uhr Nachm. Haubenlerche.

Br. v. Costia. 2 Karten v. Jezy. Karte v. Mat.

7. November Nr. 5. an Hans Br. an Costia. Paket von Mathilde.
8. November Br. v. Pinner.[1]
9. November Br. an Mat.
10. November Br. von Mat. Br. von Gerlach. Karte an Gerl. Karte an Luise K.[2]

[1] Siehe S. 974, Fußnote 11.

[2] An Luise Kautsky schrieb sie am 10. November 1917: „Liebste Lulu! Ich erhalte soeben die Nachricht, daß Hannes gefallen ist. Ich bin momentan nicht imstande, mehr zu schreiben.“ Am 15. November gestand sie ihr: Ich „komme immer noch nicht aus dem tiefen Erstaunen heraus: Ist das möglich? Es ist mir wie ein mitten im Satz verstummtes Wort, wie ein plötzlich abgerissener Akkord, den ich noch immer höre.

Wir hatten tausend Pläne für die Zeit nach dem Kriege, wir wollten ‚das Leben genießen‘, reisen, gute Bücher lesen, den Frühling bewundern wie noch nie … Ich begreife es nicht: Ist das möglich? Wie eine abgerissene und zertretene Blume…“. Siehe GB, Bd. 5, S. 320. – Über den Tod von Hans Diefenbach, den ihre Freunde ihr am liebsten verschwiegen hätten, schrieb Clara Zetkin an Luise Kautsky am 29. November 1917: „Hannes [Diefenbach] ist am Abend des 24. X. leicht verwundet worden. Er lehnte es ab, sich nach dem Verbandsplatz transportieren zu lassen, blieb im Sattel und wollte mit drei Kameraden nach dort reiten. Als der Major sich am nächsten Tag nach seinem Befinden erkundigte, hörte er, daß H. überhaupt nicht unter den Verwundeten war. Es stellte sich heraus, daß er überhaupt nicht angekommen war. Auch die drei anderen Leute nicht. Man suchte, suchte. Am 4. Tag wurde festgestellt, daß eine Granate alle vier [in der Gegend von Laon] weggenommen hatte. Man hatte ihre Überreste nach einem Bauernhof nahe der Straße gebracht und von dort aus begraben.“ Siehe IISG, Amsterdam, Familiennachlaß Kautsky, Nr. 1479.

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