schen Großblockpolitik, die jetzt schon in Bayern nach dem Landtagswahlkompromiß den schönsten Katzenjammer gezeitigt hat.[1] Im Interesse der Gesamtpartei und der politischen Entwicklung müssen wir zu dieser Praxis mit dem Stichwahlabkommen sagen: bis hierher und nicht weiter. (Lebhafter anhaltender Beifall.)
Bremer Bürger-Zeitung,
Nr. 82 vom 6. April 1912.
[1] Der Landesvorstand der bayerischen Sozialdemokratie hatte im Dezember 1911 ohne Rücksprache mit den unteren Instanzen und gegen den Willen großer Teile der Mitgliedschaft mit den Liberalen, dem bayerischen und dem deutschen Bauernbund einen Kompromiß für die Landtagswahlen in Bayern abgeschlossen. Trotz dieses Wahlbündnisses hatte das Zentrum bei den Wahlen am 5. Februar 1912 die absolute Mehrheit der Landtagsmandate erobern können.