Rosa Luxemburg Werke [RLW], Berlin 1970ff., Bd. 7.2, 1. Auflage, Karl Dietz Verlag Berlin 2017, S. 732

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Was unsere Stellung betrifft, so ist sie kurz zusammengefaßt die: Wir sind sowohl gegen die Spaltungsversuche von links, wie gegen die Spaltungsversuche von rechts, sowohl gegen die unsinnige Faustpolitik der Ausschließungen im angeblichen Interesse des Radikalismus, wie gegen die Vorschubleistung der opportunistischen Zersetzungselemente der Bewegung im vermeintlichen Interesse der Toleranz. Solange nicht eine Parteikonferenz zustande kommt, die diese beiden Gesichtspunkte gleichmäßig berücksichtigt, wird Friede und Einigkeit in der russischen Bewegung nicht einkehren.[1]

Vorwärts (Berlin),

Nr. 76 vom 30. März 1912.

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[1] Bereits am 15. August 1911 hatte sie gegenüber Luise Kautsky, die ihre Ferien durch die „Russensache“ und das Schreien der „Handvoll ausländische[r] Kampfhähne um das Ohr und die Seele der deutschen Depositäre“ beschattet fand, erklärt: „Der einzige Weg, die Einigkeit zu retten, ist – eine allgemeine aus Rußland beschickte Konferenz zustande zu bringen, denn die Leute in Rußland wollen alle den Frieden und die Einigkeit, und sie sind die einzige Macht, die die ausländischen Kampfhähne zur Räson bringen wird.“ Siehe GB, Bd. 4, S. 103.