Rosa Luxemburg Werke [RLW], Berlin 1970ff., Bd. 7.2, 1. Auflage, Karl Dietz Verlag Berlin 2017, S. 643

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die in der zweiten Duma 40 Sitze errungen hatten, haben in der dritten keinen einzigen. Trotzdem können wir ihnen deshalb nicht ihre Vertretung im Büro aberkennen. Ich spreche mich für die Aufrechterhaltung des Status quo aus.[1]

Der Präsident: Zwei kleine Gruppen, die in Stuttgart vertreten waren – die zwei Industrial Workers of the World[2] – haben keine Delegierten entsendet. Man könnte das Problem vielleicht lösen, indem man ihre Stimme der Sozialistischen Partei gibt.

Hillquit: Zwei Stimmen wurden an den Vertreter der 500000 organisierten Brauer abgegeben, zwei weitere Stimmen gingen an eine Gruppe von weniger wichtigen Organisationen. Übrig bleiben also nur noch zehn Stimmen. Im übrigen hat der Kongreß das Recht, jedes Mal eine neue Stimmverteilung vorzunehmen.

Der Präsident bringt die Aufrechterhaltung des Status quo betreffend das Recht der Vertretung des S.L.P. zur Abstimmung, die mit 13 Stimmen gegen zehn verabschiedet wird. Dem Vorschlag, nur eine Stimme für die S.L.P. zu bewilligen, wird auch zugestimmt. Die Stimmen der Vereinigten Staaten sind wie folgt verteilt: S.P.: neun Stimmen; S.L.P.: eine Stimme; Gewerkschaft (Brauer): zwei Stimmen; andere Organisationen: zwei Stimmen.

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[1] In der Arbeiterzeitung (Essen), Nr. 204 vom 1. September 1910 wurde ihr Beitrag wie folgt wiedergegeben: „Über die Interna dieser Affäre will ich nicht urteilen. Wenn wir aber den Status quo für die Amerikaner brechen, können wir ihn auch für andere Länder nicht bestehen lassen. Wir können auch nicht nur nach den bei den Wahlen abgegebenen Stimmen urteilen, so haben z. B. die russischen Sozialrevolutionäre, die in der zweiten Duma 40 Mitglieder hatten, in der dritten Duma gar keinen Vertreter. – Darum können wir ihnen doch nicht die Vertretung im Internationalen Büro nehmen. Ich bin für Aufrechterhaltung des Status quo.“

[2] Industrial Workers of the World und Socialist Labour Party (Nordamerika) hatten zu den Beziehungen zwischen der politischen Partei und den Gewerkschaften die Resolution der Minderheit eingebracht, für die auch De Leon plädiert hatte, die jedoch nicht angenommen worden war.