Rosa Luxemburg Werke [RLW], Berlin 1970ff., Bd. 7.2, 1. Auflage, Karl Dietz Verlag Berlin 2017, S. 630

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In ihrem Schlußwort gibt die Genossin Rosa Luxemburg die Antwort, daß die Gemeindeverwaltung nicht die Verkörperung des Klassenstaates sei. Daher schließe die Ablehnung des Budgets eines Staates nicht die Ablehnung des Gemeindevoranschlags in sich. Bezüglich des preußischen Wahlkampfes habe sie sich mit Kautsky auseinandergesetzt.[1] In Preußen stehe man auf dem Boden des preußischen Parteitags;[2] das Wahlrecht müsse durch die offene Massenaktion außerhalb des Parlaments erobert werden. Die Wahlrechtsbewegung sei in den Sumpf geraten; durch die Massen der Proletarier müsse sie wieder herausgeholt werden.

Freie Presse (Pforzheim),

Nr. 197 vom 25. August 1910.

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[1] Siehe Rosa Luxemburg: Ermattung oder Kampf? und Die Theorie und die Praxis. In: GW, Bd. 2, S. 34 ff.

[2] Der 3. Parteitag der Sozialdemokratischen Partei Preußens hatte vom 3. bis 5. Januar 1910 in Berlin stattgefunden.