Rosa Luxemburg Werke [RLW], Berlin 1970ff., Bd. 7.2, 1. Auflage, Karl Dietz Verlag Berlin 2017, S. 1073

https://rosaluxemburgwerke.de/buecher/band-7-2/seite/1073

13. Februar Brief u. Paket v. Klara.
14. Februar Nr. 3. von Mat.
20. Februar Karte von Andzia.
21. Februar Br. an H’ Schwest.[1]
22. Februar 51,5 Kilo.
23. Februar

Br. von Mehr. Karte an Mat. Karte von Mat. Wurm.

Br. an Mehr. Karte an Mat.

25. Februar Nr. 5. von Mat. Br. v. Sonja.
26. Februar Br. von Kestenb.
27. Februar Br. von Luise
28. Februar Karte v. Munio.
2. März Testament, Karte Nr. 6. von Mat.
5. März

Br. v. Mat. W. Br. v. Hannes’ Schw. Br. v. Rosi.

Karte v. Gretchen J. Br. v. Klara.

[1] An dem 21. Februar 1918 schrieb sie auch an Clara Zetkin, bedankte sich für das üppige „Weihnachtspaket“ und berichtete ihr: „Eben war bei mir Sonja L[iebknecht] zu Besuch, das war eine kleine Erfrischung, die wieder für lange Zeit vorhalten muß.“ Siehe GB, Bd. 5, S. 370. Da das Sonja von ihrem ersten Besuch 1917 bekannte Hotel keinen freien Platz hatte, übernachtete sie im Breslauer Gewerkschaftshaus. Sophie Liebknecht hielt fest: „Der erste Besuch am folgenden Morgen fand unter Aufsicht eines Offiziers statt, der uns keinen Augenblick verließ und regen Anteil an der Unterhaltung nahm. Rosa und ich hatten ganz gleiche, schwarze, durch nichts auffallende Taschen – die mußten ausgetauscht werden. Es gelang am ersten Tag nicht. Am zweiten Tag, als ich wieder ins Zimmer, wo Rosa wartete, geführt wurde, umarmte ich sie und wir tauschten die Taschen. Der Offizier schwieg. Die Unterhaltung floß träge dahin und ich war sehr nervös. Nach Ablauf der erlaubten Stunde stand der Offizier auf und sagte: ‚Meine Damen, Sie haben die Taschen getauscht. Widersprechen Sie nicht, ich habe es gesehen. Ich will aber dieses Mal darüber hinweggehen, weil ich Frau Luxemburg hoch achte.‘ Wir schwiegen. Ich nahm Abschied von Rosa und ging hinaus. Der Offizier folgte mir, hielt mich im Korridor an und sagte, ich brauche keine Angst haben, er würde selbst die Sache nicht weiter verfolgen und sie auch nicht den Vorgesetzten melden. Ich dankte verlegen und erlöst und verließ das Gefängnis mit schwerem Druck auf Kopf und Brust. Wer ungeschickt beim Tauschen gewesen war, Rosa oder ich – weiß ich nicht. Sie hat jedenfalls Informationsmaterial bekommen und ich habe ihre Arbeiten nach Berlin gebracht.“ Siehe Sophie Liebknecht: Drei Besuche bei Rosa Luxemburg. In: SAPMO-BArch, NY 4001/58, Bl. 64.

Nächste Seite »