Rosa Luxemburg Werke [RLW], Berlin 1970ff., Bd. 7.2, 1. Auflage, Karl Dietz Verlag Berlin 2017, S. 1004

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Und an der Aufrichtigkeit und Ehrlichkeit dieses Versuchs zu zweifeln, liegt kein Anlaß vor. Gewiß, große und tönende Wort verbürgen noch keine kräftigen und starken Handlungen, aber auf die braven Scheidemänner können wir uns sicher verlassen. Es heißt auch hier: Es loben unsere Freunde die Feinde! Die brutale Gewaltpolitik des Rumpfparteivorstandes[1] peitscht die Arbeitsgemeinschaft vorwärts, ob sie nun will oder nicht, und da können wir nicht tatenlos beiseite stehen und uns trösten: Es geschieht ihnen ganz recht, weshalb haben sie eine halbe Politik getrieben? Das wäre nicht einmal eine halbe, sondern überhaupt keine Politik.

Mit einem Worte: Mit der Beteiligung an der Konferenz der Opposition vergeben wir uns prinzipiell nicht das Geringste, praktisch kann sie uns aber nur fördern, gleichviel, ob die Konferenz vorwärtsführt oder ob sie ausgeht wie das Hornberger Schießen.

Der Kampf (Duisburg),

Nr. 38 vom 24. Februar 1917.

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[1] Siehe S. 999, Fußnote 3 und S. 1001, Fußnote 6.