Rosa Luxemburg Werke [RLW], Berlin 1970ff., Bd. 7.2, 1. Auflage, Karl Dietz Verlag Berlin 2017, S. 833

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also im Kampf gegen die Reaktion nur auf uns angewiesen. Wir wissen, daß die Macht der Arbeiter nicht dann am stärksten ist, wenn sie die Mordwaffe führen, sondern wenn sie die Hände über der Brust kreuzen und die Arbeit verweigern. (Beifall.)

Das Frankfurter Urteil hat auch gezeigt, daß wir, die heute noch recht- und machtlos sind, bereits die moralische Macht auf unserer Seite haben und der Staat vor uns zittert. Nutzen wir diese Macht aus. Kämpfen wir, auch wenn es noch so viele Opfer kostet, für unsere große Sache, damit bald der Tag kommt, wo die Gesellschaft in Trümmer geht, von der einer ihrer Vertreter sagte, daß ihr Lebensnerv der Militarismus ist. (Stürmischer, langandauernder Beifall.)

Vorwärts (Berlin),

Nr. 76 vom 18. März 1914.

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