Rosa Luxemburg Werke [RLW], Berlin 1970ff., Bd. 7.2, 1. Auflage, Karl Dietz Verlag Berlin 2017, S. 596

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Massenstreik, zu dem der Anfang schon gemacht worden ist,[1] mit wuchtigem Erfolg durchzuführen, und zwar nicht auf Grund der Unterstützung der Verbandskassen, sondern des den Massen innewohnenden Idealismus. Obgleich die regierenden Gewalten in dieser Zeit der fortgeschrittenen Entwicklung die Bewegung durch brutale Gewalt zu unterdrücken suchen, wird das Proletariat nicht ruhen, nicht rasten, bis es den Sieg errungen hat. Anhaltender Beifall folgte dem Vortrage.

Schleswig-Holsteinische Volks-Zeitung (Kiel),

Nr. 82 vom 10. April 1910.

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[1] Gemeint ist der politische Halbtagsstreik von rd. 10000 Arbeitern in Kiel für ein demokratisches Wahlrecht in Preußen. 80 Prozent der Arbeiter der Kruppschen Werft und 75 Prozent der Arbeiter der Howaldt-Werft waren am 15. März 1910 in den Streik getreten, fanden sich zu Versammlungen im Gewerkschaftshaus und im Englischen Garten zusammen und demonstrierten anschließend gemeinsam mit den Arbeitern der Kaiserlichen Werft, die sich nach Schichtschluß einreihten.