Rosa Luxemburg Werke [RLW], Berlin 1970ff., Bd. 1.2, 7., überarbeitete Auflage, Karl Dietz Verlag Berlin 2000, S. 133

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von dem wir jedoch deutlich fühlen, daß er geistig keine irgendwie nennenswerte Rolle in Marxʼ Entwicklung spielen konnte.

Wir begegnen mehrmals in der Nähe Bruno Bauer, dessen geistige Kraft uns zweifellos imponiert, zu dem wir aber ein ganz instinktives Mißtrauen fühlen und der uns, trotzdem er seine Umgebung um ein paar Köpfe überragt, neben dem feurigen, noch unfertigen, noch innerlich zerrissenen, suchenden und tastenden Jüngling Marx wie ein Zwerg vorkommt.

Und hätte uns Mehring nicht so ganz in das Leben, Denken und Empfinden jener Zeit versetzt, wie vermochten wir uns wohl mit dem alten grundehrlichen Köppen zu befreunden, der mit jugendlicher Glut den Großen Fritz als die Verkörperung der modernen Aufklärung, des griechischen Stoizismus, Epikurismus und Skeptizismus, der Staatskunst und aller möglichen Tugenden und Talente feiert! Wir verstehen ihn aber ausgezeichnet ebenso wie seinen geistigen Einfluß auf Marx und möchten ihm die ehrliche Hand schütteln dafür, daß er seinem Lieblingswerk die Widmung an den künftigen Schöpfer des wissenschaftlichen Sozialismus vorangesetzt. Die Gestalt Köppens, die Mehring aus dem historisch-literarischen Schutt zum erstenmal herausgegraben hat, ist allein eine künstlerische Perle.

Die meisten Farben und die größte Sorgfalt hat aber Mehring auf die Gestalt des alten Marx verwendet. Zum erstenmal wird wohl hier die deutsche Arbeiterklasse die nähere Bekanntschaft des Vaters ihres größten Vorkämpfers machen. Der treffliche Mann, dessen Intelligenz, geistige Klarheit und sittliche Geradheit, wie sie sich in den Briefen an den Sohn äußern, uns in Bewunderung setzen, wird uns zum lieben und geachteten Freunde.

Und so werden wir ganz in den Bann des Kreises, worin Marx aufwuchs und erstarkte, gezogen. Wir verkehren mit den geistigen Führern jener Zeit in Berlin, verfolgen mit lebhaftem Interesse die Schicksale der „Hallischen“ und der „Deutschen Jahrbücher“, fechten zusammen mit der Schar der Junghegelianer gegen das Muckertum, nehmen teil an den redaktionellen Kämpfen der „Rheinischen Zeitung“ mit den Zensoren in Köln, ziehen mit den schiffbrüchigen Redakteuren nach Paris und sehen mit Spannung der Gründung der „Deutsch-Französischen Jahrbücher“ entgegen, neue Probleme und neue Perspektiven ahnend.

Wenn wir unter der Biographie eines Mannes wie Marx die Ruferweckung seines geistigen Lebens in allen seinen Farben und in seinem ganzen Werden verstehen, so hat Mehring – für die Zeitspanne, mit der er sich im ersten Bande befaßt – die vollendete Biographie von Marx geliefert. Alle Momente, die auf seine Entwicklung haben von Einfluß sein

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