Rosa Luxemburg Werke [RLW], Berlin 1970ff., Bd. 1.2, 7., überarbeitete Auflage, Karl Dietz Verlag Berlin 2000, S. 490

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historischen Sinn und ihre Konsequenzen dem Proletariat zum Bewußtsein bringt und es so zu weiteren Momenten des Kampfes hinüberleitet.

Im gegebenen Moment in Rußland ergibt sich die wichtigste Notwendigkeit, der Masse nach dem ersten Kampfe aufklärend, anfeuernd, ermutigend beizustehen. Und diese Aufgabe werden weder die Gapons[1], die gewöhnlich wie Meteore in der Revolution aufzublitzen und dann für immer unterzutauchen pflegen, noch die Liberalen, die nach jedem Anlauf seit jeher wie Taschenmesser zusammenklappen, noch auch die allerlei revolutionären Abenteurer ausführen, die bei einer großen Attacke stets mitzuknallen bereit sind. Diese Funktion kann auch in Rußland nur die Sozialdemokratie erfüllen, die jedem Einzelmoment des Kampfes überlegen ist, weil sie ein über alle Einzelmomente hinausführendes Endziel hat, die deshalb nicht im unmittelbaren Erfolg oder Mißerfolg des Momentes das Ende der Welt erblickt, kurz, die Sozialdemokratie, für die die Arbeiterklasse nicht Mittel zum Zwecke der politischen Freiheit ist, sondern die politische Freiheit Mittel zum Zwecke der Emanzipation der Arbeiterklasse.

Die Neue Zeit (Stuttgart),

23. Jg. 1904/05, Erster Band, S. 610–614.

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[1] G. A. Gapon hatte 1903/1904 im Auftrag und unter dem Schutz der Polizei in Petersburg „Arbeiterorganisationen“ geschaffen, um die Arbeiter von der sozialdemokratischen Bewegung fernzuhalten. Er war der Initiator der Petersburger Demonstration am 22. Januar 1905 (siehe S. 479. Fußnote 1).