mandem nicht recht zu tun, während es sich vor allem darum handelt, daß es wieder eine Majorität zusammenbringt, und mag diese aus Mynheer Beelzebubs eigenen Scharen bestehen. „Erst nach den Wahlen vermag ein Staatsmann von freiem und weitem Blicke den Schwerpunkt des öffentlichen Geistes festzustellen, um wirklich ein wirksames, gemeinsames Aktionsprogramm für die ganze Legislaturperiode zu bestimmen.“ (Jaurès in der „Petite République“ vom 16. Januar.)
So kam die „neue Methode“, wie sie im Parlament ihre Vertreter zum einfachen Stimmvieh degradierte, auch in ihrer „Theorie“ auf die Rolle eines simplen Stiefelknechtes der Regierung herunter. Im Anfang, als Waldeck–Millerand die vorbereitende Reklametrommel brauchten, tat sieʼs nicht unter einer „neuen Ära“, einer „geschichtlichen Weltwende“, einer „historischen Epoche“ und erschütterte tagtäglich die Luft mit dergleichen gewaltigen Dingen. Nachher, als Waldeck–Millerand in die Periode des aktiven Schwindels eintraten, gebrauchte sie emsig poetische, philosophische, naturhistorische Farbenpracht, stahl ihre Bilder vom Monde, von Sternen, Blumen, Tau und Waldesrauschen, um das erbärmliche Stümperwerk einer plumpen bürgerlich-parlamentarischen Komödie zu einem „historischen Sonnenaufgang“ herauszuputzen. Sie war glücklich, wenn man ihr nur erlaubte, sich zu der trivialen, grauen Alltäglichkeit „weite Horizonte“ hinzuzudenken und hinzuzuschwatzen.
Nun aber braucht die Regierung keine „Horizonte“ mehr, sie hat die „Horizonte“ gründlich satt, sie hat andere Sorgen im Kopfe, sie geht einfach ihren Wahlgeschäften nach. Die „neue Methode“ erklärt darauf mit „philosophischer“ Demut: Ist mir auch recht! Bei näherem Zusehen brauchen wir eigentlich gar keine „Horizonte“, ja es kann überhaupt jetzt, vor den Wahlen, keine Horizonte geben. Nach den Wahlen – wenn wir erst wieder zu Hause sind – wird sich schon alles finden.
Die „neue Methode“ hat indes in ihrer erstaunlichen Anpassungsfähigkeit nicht bemerkt, daß sie mit dieser letzten Evolution im Dienste des Ministerialismus eigentlich ihre politischen Dienste und ihre politische Evolution erschöpft hat. Sie hat heute keine Aufgaben mehr. Es gibt keine Erwartungen mehr (es ist ja, „wenn man die Dinge im ganzen betrachtet“, alles schon erfüllt!), keine Versprechungen mehr (wer wird vor den Wahlen etwas Bestimmtes versprechen!), keine Zweideutigkeiten zum Ableugnen mehr (die Regierungspolitik ist verteufelt eindeutig geworden!). Die „neue Methode“ hat ihr ganzes Register heruntergespielt. Sie wiederholt zwar immer noch von Zeit zu Zeit die großen Worte aus den schönen Zeiten der Dreyfus-Affäre: „Toute la bataille!“ (Der ganze Kampf!) Sie