Rosa Luxemburg Werke [RLW], Berlin 1970ff., Bd. 3, 6., überarbeitete Auflage, Karl Dietz Verlag Berlin 2003, S. 295

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Grundlagen zu erringen. Dies gerade brachte aber die Scheibler, Geyer, Poznanski, Ender, Krusche, und wie alle die Kapitalmagnaten heißen, zur höchsten Raserei. Der Łódźer Weber und Spinner war also immer noch nicht von seiner „Begehrlichkeit“ auskuriert? Alle unmenschlichen Unterdrückungen des Zarismus und alle Hungerkuren hatten ihn also von den Ideen der „Aufwiegler“ nicht abgebracht? Hat er immer noch den Gedanken an den Kampf um ein menschenwürdiges Dasein nicht aufgegeben? Dieser Frevel mußte exemplarisch bestraft werden! Und nun erfolgte die Aussperrung der größten Fabriken. In anderen verließen die Arbeiter, ohne erst den Ukas abzuwarten, die Fabrik von selbst. Es sind in diesem Moment rund 63 000 Arbeiter, mit Familien zirka 200 000 Menschen, auf dem Pflaster. Wieder handelt es sich in Łódź um Sein oder Nichtsein der gesamten Arbeiterschaft, um ihr Recht auf den Gewerkschaftskampf in der Gewerkschaftsorganisation, um ihre ganze Zukunft. Verschiedene kleinere Fabriken haben bereits Zugeständnisse gemacht. Die großen sind bald ihre Vorräte an fertiger Ware los und werden voraussichtlich nachgeben müssen, wenn die Arbeiter einigermaßen durchhalten.

Jedenfalls verdient aber eine Arbeiterschaft, die auf einem, so exponierten Posten, unter so schweren Verhältnissen, mit Heldenmut die Fahne des Arbeiterkampfes hochhält, Sympathie und Achtung des gesamten internationalen Proletariats.

Einsendungen sind per Postanweisung, mit dem Vermerk, daß der Betrag für Łódź bestimmt sei, an den internationalen Vertrauensmann, Kollegen Paul Wagener, Berlin 0 27, Andreasstr. 61 III, zu senden.

Der Textil-Arbeiter (Berlin),

Nr. 31 vom 1. August 1913, S. 243 f.

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