begeistern, sie mit Mut, Zuversicht und Idealismus zu erfüllen, dann wäre es unsres Erachtens geboten, nicht in künstlichen Mitteln oder in rein technischen Griffen, wie z. B. in der Umgestaltung der Berliner Zahlabende, allein das Heilmittel zu suchen. In erster Linie wäre es notwendig, in der wichtigsten politischen Aufgabe, die vor uns steht und uns den weiteren Weg versperrt, eine kräftige und entschlossene Initiative zu ergreifen. Wenn wir den preußischen Wahlrechtskampf aus der Versumpfung, in der er steckt, durch eine frisch-fröhliche Parole zu Massenaktionen bis zur letzten Konsequenz herausreißen, dann wird neues Leben rasch genug in unsre ganze Organisationsarbeit fließen. Nichts ist so geeignet, unsre Werbekraft wirksam, die Kleinarbeit des großen Heeres unsrer Agitatoren frisch und freudig zu machen, wie ein allgemeiner Ruck, den die Partei ihrem Kampfe gibt, wenn sie in offener Front mit Entschlossenheit zu einer großen Aktion auszieht. In einer solchen Kampfperiode wird auch die Haltung unsrer Presse notwendigerweise etwas von dem zündenden Feuer und dem kühnen Flug verspüren lassen, die allein neue Anhänger scharenweise zu gewinnen und zu fesseln imstande sind.
Eine solche aufrüttelnde und belebende Parole im preußischen Wahlrechtskampf auszugeben, dazu ist der nächste Parteitag berufen. Er würde sich eines unverzeihlichen Versäumnisses schuldig machen, wenn er dieser Aufgabe aus dem Wege ginge.
Leipziger Volkszeitung,
Nr. 141 vorn 21. Juni 1913.