Rosa Luxemburg Werke [RLW], Berlin 1970ff., Bd. 3, 6., überarbeitete Auflage, Karl Dietz Verlag Berlin 2003, S. 116

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Hauptwahl Stichwahl
Weimar Soz. 14 250 15 756
Fortschr. 7 664 13 572
Antis. 7 503

Aber besonders interessant ist es, daß auch in jenen 16 Wahlkreisen, die wir den Fortschrittlern freiwillig räumen mußten, um sie für den verlorenen Anschluß nach rechts zu entschädigen, daß gerade dort die reaktionären Wähler treu und tapfer den Fortschrittlern gegen uns beisprangen. Hier die Beispiele:

Hauptwahl Stichwahl
Schaumburg Soz. 3 413 3 987
Fortschr. 2 707 5 044
Reichsp. 2 583
Antis. 766
Lauenburg Soz. 3 808 3 721
Fortschr. 3 344 6 807
Kons. 1 879
Antis. 1 969
Nat-Lib. 562
Querfurt-Merseburg Soz. 11 128 12 433
Fortschr. 10 776 16 599
Kons. 8 653
Calw Soz. 6 254 6 862
Fortschr. 7 626 11 280
Kons. 6 165

So sah das „Wüten und Toben“ der Schwarzblauen gegen die Fortschrittler in der Praxis aus. Freilich verzichteten die Konservativen diesmal nicht schon in der Hauptwahl auf einige Kandidaten zugunsten des Freisinns, aber in der Stichwahl gegen uns halfen sie den Fischbeck, Braband, Heckscher, Payer, Koch, und wie all die Helden heißen, kräftig zum Siege. Leisten wir uns noch den Scherz, zu vergleichen, wieviel Wahlkreise die Reaktion bei den Stichwahlen 1907 den Fortschrittlern gegen uns in die Hände gespielt hatte, so lautet die Antwort (auf Seite 30 der Schrift des Parteivorstands): 15. Und wieviel im Jahre 1912? Um einen weniger, nämlich 14! Die abermalige Übereinstimmung klingt in der Tat wie ein schlechter Witz – auf die Abmachung unsres Parteivorstands. Ziehen wir etwa noch die nationalliberalen Gegenkandidaturen in Betracht, so sind es wohlgezählte 24 Kreise, in denen Junck und seinesgleichen, trotzdem sie in unserm Lexikon nicht mehr zu „Junkergenossen“ zählen,

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