Rosa Luxemburg Werke [RLW], Berlin 1970ff., Bd. 4, 6., überarbeitete Auflage, Karl Dietz Verlag Berlin 2000, S. 525

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Ebert zurückgetreten[1], aber sie setzen auf der Straße dieselbe Politik des Feigenblatts der Scheidemänner fort.

Und die Linke der USP unterstützt und macht diese Politik mit! Die Bedingungen für die neuerdings beschlossenen Unterhandlungen mit der Regierung, die von den revolutionären Obleuten angenommen wurden, sind von Ledebour formuliert. Man verlangt von dieser Seite als Preis für die Kapitulation der Arbeiter unter anderem den Rücktritt der Personen Ebert, Scheidemann, Noske und Landsberg von der Regierung. Als ob es sich hier um Personen, nicht um eine bestimmte Politik handelte! Als ob es nicht auf eine bloße Verwirrung und Irreführung der Massen hinausliefe, die typischen und berufenen Vertreter der infamen Politik der Scheidemänner von der Vorderbühne wegzuschieben und durch irgendwelche farblose Statisten zu ersetzen, die nur Strohmänner derselben Politik bleiben, während die Ebert–Scheidemann hinter den Kulissen als Drahtzieher wirken und sich so dem Gericht der Massen entziehen!

So oder anders läuft die ganze von der USP eingeleitete, von den revolutionären Obleuten mitgemachte Unterhandlungspolitik auf eine Kapitulation der revolutionären Arbeiterschaft, auf Vertuschung der inneren Gegensätze und Widersprüche hinaus. Es ist die Politik des 9. November, auf die die seit acht Wochen gereifte Situation und politische Eintracht der Massen zurückgeschraubt werden soll!

Die Kommunistische Partei macht diese beschämende Politik selbstverständlich nicht mit und lehnt jede Verantwortung für sie ab. Wir betrachten nach wie vor als unsere Pflicht, die Sache der Revolution vorwärtszutreiben, uns allen Verwirrungsversuchen mit eiserner Energie entgegenzustellen und durch rücksichtslose Kritik die Massen vor den Gefahren der Zauderpolitik der revolutionären Obleute wie der Sumpfpolitik der USP zu warnen.

Die Krise der letzten Tage ruft den Massen Lehren von höchster Wichtigkeit und Dringlichkeit zu. Der bisherige Zustand der mangelnden Führung, des fehlenden Organisationszentrums der Berliner Arbeiterschaft ist unhaltbar geworden. Soll die Sache der Revolution vorwärtsgehen, soll der Sieg des Proletariats, soll der Sozialismus mehr als ein Traum werden, dann muß sich die revolutionäre Arbeiterschaft führende Organe schaf-

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[1] Der Druck der Massenproteste in ganz Deutschland gegen das Wüten der konterrevolutionären Truppen und die revolutionsfeindliche Politik der Regierung sowie die Verschärfung der Auseinandersetzungen in der Regierung durch die Rechtssozialdemokraten hatten die Volksbeauftragten der USPD Emil Barth, Wilhelm Dittmann und Hugo Haase gezwungen, am 29. Dezember 1918 aus der Regierung auszutreten. Dafür traten die Sozialdemokraten Gustav Noske und Rudolf Wissell in das Kabinett ein.