Rosa Luxemburg Werke [RLW], Berlin 1970ff., Bd. 4, 6., überarbeitete Auflage, Karl Dietz Verlag Berlin 2000, S. 168

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kommen und Manifeste herausgeben. Die Internationale wird erstehen, sobald die Massen wieder Klassenpolitik treiben. Andererseits haben wir natürlich solche Äußerungen nur zu begrüßen (wie Zimmerwald) als Symptome. Nur nicht überschätzen. Uns aber hüten vor der Illusion, als wenn durch die Konferenz schon etwas oder gar genug getan wäre.

Die neue Internationale ist auch noch in der Gärung. Italien und Ledebour[1] usw. Die russische Fraktion hält sich vorbildlich. Russische Fraktion mit Tschchëidse in einen Topf zu werfen, das ist allerhand. Wir sollen daran teilnehmen, aber unsere Position in schärfster und klarster Weise zum Ausdruck bringen.

1. Die Begründung.

2. Leitsätze, die die Deutschen vor die Entscheidung stellen, die im Haag zur Entscheidung kommen sollen.[2]

Ich möchte zwei Fliegen mit einer Klappe schlagen: Die Begründung soll ein kräftiger Strich gegen die Kriegführung sein. Das wird eine ziemlich schmerzliche Erklärung sein. Feststellen, daß alles Kulisse, Theater und Pose ist und, daraus folgend, daß die L[edebour] und H[offmann] über die Klippe springen müssen. Sie müssen Farbe bekennen. Die Aufgabe für unsere Delegation: anmelden, daß eine wirkliche Opposition in Deutschland besteht.

II Resolution über den Charakter einer neuen Internationale

[3]

Die neue Internationale, die nach dem Zusammenbruch der alten am 4. August 1914 wiedererstehen muß, kann nur aus dem revolutionären Klassenkampf der proletarischen Massen in den wichtigsten kapitalistischen Ländern geboren werden. Die Existenz und Wirksamkeit der Internationale ist nicht eine Frage der Organisation, nicht eine Frage der Verständigung zwischen einem kleinen Kreise von Personen, die als Vertreter der oppositionell gesinnten Schichten der Arbeiterschaft auftreten,

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[1] Die italienischen Vertreter und von den deutschen Teilnehmern an der Zimmerwalder Konferenz besonders Georg Ledebour hatten pazifistische Positionen vertreten. Sie lehnten die Prinzipienerklärung der Zimmerwalder Linken ab und protestierten gegen den Gedanken, die Zimmerwalder Konferenz könnte für die Gründung einer revolutionären, der III. Internationale eintreten.

[2] Gemeint ist die zweite Internationale Sozialistische Konferenz, die vom 24. bis 30. April 1916 in Kienthal (Schweiz) stattfand.

[3] Redaktionelle Überschrift. – Diese Resolution wurde einstimmig angenommen.