Rosa Luxemburg Werke [RLW], Berlin 1970ff., Bd. 4, 6., überarbeitete Auflage, Karl Dietz Verlag Berlin 2000, S. 478

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trennt uns ein Grenzrain, die, erbittert über den tiefen Fall der Haase-Dittmann und Genossen, dennoch nie den Mut und die Konsequenz fanden, sie öffentlich an den Pranger zu stellen, die große Abrechnung der Massen mit ihnen herbeizuführen, sie vor die Alternative der Loslösung von der Gegenrevolution oder der Ausstoßung aus den Reihen des kämpfenden Proletariats zu stellen.

Revolutionen kennen keine Halbheiten, keine Kompromisse, kein Schleichen und Sichducken. Revolutionen brauchen offene Visiere, klare Prinzipien, entschlossene Herzen, ganze Männer.

Die jetzige Revolution, die erst in ihrem Anfangsstadium steht, die gewaltige Perspektiven vor sich und weltgeschichtliche Probleme zu bewältigen hat, muß einen untrüglichen Kompaß haben, der in jedem Teilstadium des Kampfes, in jedem Siege und in jeder Niederlage unbeirrbar nach demselben großen Ziele weist: nach der sozialistischen Weltrevolution, nach dem rücksichtslosen Machtkampf des Proletariats um die Befreiung der Menschheit vom Joch des Kapitals.

Dieser richtungweisende Kompaß, dieser vorwärtstreibende Keil, der proletarisch-sozialistische Sauerteig der Revolution zu sein – das ist die spezifische Aufgabe des Spartakusbundes in der gegenwärtigen Auseinandersetzung zweier Welten.

Die Geschichte ist die einzige wahre Lehrmeisterin, die Revolution die beste Schule des Proletariats. Sie werden dafür sorgen, daß die „kleine Schar” der Meistverleumdeten und -verfolgten Schritt um Schritt zu dem wird, wozu ihre Weltanschauung sie bestimmt: zur kämpfenden und siegenden Masse des revolutionären sozialistischen Proletariats.

Die Rote Fahne (Berlin),

Nr. 43 vom 29. Dezember 1918.

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